Nutzung von Verkäuferdaten: Amazon soll vor US-Kartellausschuss gelogen haben

US-Abgeordnete beider Parteien berufen sich auf Medienberichte. Demnach kopiert Amazon gezielt Produkte von Drittverkäufern und bevorzugt seine Produkte gegenüber anderen.

Eine parteiübergreifende Gruppe von Kongressmitgliedern beschuldigt Amazon, einen Kartellrechtsausschuss in die Irre geführt zu haben. Zuvor hatten US-Medien berichtet, das Unternehmen nutze die Daten von Drittverkäufern, um Produkte zu kopieren und gleichzeitig seine eigenen Produkte in den Suchergebnissen gegenüber anderen zu bevorzugen.

Unter anderem meldete Reuters, dass Amazon eine systematische Kampagne zur Erstellung von Imitationen und zur Manipulation von Suchergebnissen betrieb, um seine eigenen Produktlinien in Indien, einem der größten Wachstumsmärkte des Unternehmens, zu fördern.

Die Kongressmitglieder erklärten am Montag, dass die Informationen aus diesen Berichten im Widerspruch zu den Aussagen von Amazon vor dem Kartellunterausschuss des Repräsentantenhauses stehen. Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses führt die parteiübergreifende Kartelluntersuchung seit 2019 durch.

„Im besten Fall bestätigt dieser Bericht, dass die Vertreter von Amazon den Ausschuss getäuscht haben. Schlimmstenfalls zeigt sie, dass sie den Kongress möglicherweise unter Verletzung von Bundesstrafgesetzen belogen haben“, schreiben die Kongressmitglieder an Amazon-CEO Andy Jassy. „Wir fordern Sie nachdrücklich auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um das Protokoll zu korrigieren und dem Ausschuss eidesstattliche, wahrheitsgemäße und genaue Antworten zu geben.“

Themenseiten: Amazon, E-Commerce, Kartell, Politik

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