Amazon Web Services erhält Cloud-Auftrag der britischen Geheimdienste

Amazons Cloud-Sparte schließt den Vertrag mit dem GCHQ. Er gilt aber auch für bestimmte Geheimdaten der Schwesterdienste MI5 und MI6. Der Auftrag hat angeblich einen Wert von bis zu einer Milliarde Pfund.

Der britische Auslandsgeheimdienst GCHQ hat eine Vereinbarung mit Amazon Web Services (AWS) unterzeichnet, um geheime Daten zu hosten und die Nutzung künstlicher Intelligenz für Spionagezwecke zu fördern. Obwohl die Beschaffung der Cloud-Infrastruktur von AWS vom GCHQ unterzeichnet wurde, wird sie auch von den Schwester-diensten MI5 und MI6 sowie dem Verteidigungsministerium bei gemeinsamen Operationen genutzt, wie die Financial Times berichtet.

Demnach wurde der Vertrag, der nicht öffentlich gemacht wurde, Anfang des Jahres unterzeichnet. Den Quellen der Zeitung zufolge hat er einen Wert von 500 Millionen bis 1 Milliarde Pfund in den nächsten zehn Jahren.

In einem Beitrag für die Financial Times vom Februar sagte der Direktor des GCHQ, Jeremy Fleming, dass die Behörden „erwarten, dass die KI im Mittelpunkt dieser Transformation steht, und wir wollen transparent sein, was ihren Einsatz angeht“. Sogenannte „gute KI“ würde es „Analysten ermöglichen, mit immer größeren und komplexeren Datenmengen umzugehen und die Qualität und Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung zu verbessern“.

AWS wird die streng geheimen Informationen des GCHQ und seiner Schwesterbehörden hosten. Für die Spione dürfte es einfacher sein, Informationen von Außenstellen in Übersee auszutauschen und AWS-Tools wie Spracherkennung und maschinelle Übersetzung für eine schnellere Verarbeitung abgefangener Aufnahmen zu nutzen. Außerdem erhalten die Spione damit die Möglichkeit, die Datenbanken der anderen Dienste schneller zu durchsuchen.

Themenseiten: AWS, Cloud-Computing, GCHQ, Überwachung

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Amazon Web Services erhält Cloud-Auftrag der britischen Geheimdienste

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *