Deloitte: Chipkrise hält 2022 an

Zu einer Besserung soll es erst im Jahr 2023 kommen. Besonders betroffen sind Chips mit Strukturbreiten von 3, 5 und 7 Nanometern.

Die Halbleiterknappheit wird voraussichtlich bis Anfang 2023 andauern. Das ist zumindest die Einschätzung von Deloitte. Bis Ende 2022 sollen Kunden immer noch 10 bis 20 Wochen auf verschiedene Arten von Chips warten müssen, so die Prognose des Beratungsunternehmens.

Die Verknappung wird zwar weiter anhalten, aber weniger gravierend sein, so Deloitte in seinem Bericht Technology, Media & Telecommunications (TMT) 2022 Predictions. Die Knappheit soll auch neue Investitionen in der Branche vorantreiben, da die Nachfrage weiter steigt. Deloitte prognostiziert, dass Risikokapitalgesellschaften (VC) im Jahr 2022 weltweit mehr als 6 Milliarden US-Dollar in Halbleiterunternehmen investieren werden. Das ist mehr als das Dreifache der jährlichen VC-Investitionen in Halbleiter zwischen 2000 und 2016.

Der anhaltende Engpass wird die Branche laut Deloitte zudem nicht gleichmäßig treffen. Chips, die mit den fortschrittlichsten Prozesstechniken (3-, 5- und 7-Nanometer) hergestellt werden, werden weiterhin Mangelware sein – sie sind sehr gefragt und am schwierigsten herzustellen. Deloitte geht davon aus, dass die Knappheit insgesamt 24 Monate andauern wird, ähnlich wie bei der Chipkrise der Jahre 2008 und 2009.

Trotz der Herausforderungen sind die weltweiten Halbleiterumsätze gestiegen und werden weiter steigen. Der Semiconductor Industry Association zufolge klettert der Umsatz im Jahr 2021 um 20 Prozent. Für 2022 wird ein weiterer Anstieg um 9 Prozent auf 574 Milliarden Dollar prognostiziert. In den Jahren 2020 und 2021 stieg die Chipnachfrage sowohl für Geräte als auch für Rechenzentren sprunghaft an, was zum Teil auf die Pandemie zurückzuführen ist. Für 2022 wird erwartet, dass die Nachfrage deutlich über dem langfristigen Trend liegen wird.

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