Automation der Lagerhaltung

RaaS (Robotics as a Service) erhöht die Effizienz und Produktivität in der Logistik, erklärt Jens Müller, Sales Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa, GRS, in einem Gastbeitrag.

Angespannte Lieferketten, inflationsbedingt erhöhte Kosten und Schwankun­gen der Nachfrage: Viele E-Commerce-Unternehmen sehen sich zurzeit mit mehreren Herausfor­derungen gleichzeitig konfrontiert. Die kombinierten Stressfaktoren können nachteilige Folgen haben: Sand gerät in das Getriebe der Geschäftsprozesse, und die Wirtschaftlichkeit des Unter­nehmens sinkt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Effizienz und Produktivität von Unternehmen zu erhöhen, kann die Automation von Lagerhaltung und Logistik eine exzellente Lösung sein. Oft jedoch muss dafür anfänglich in hohem Maße investiert werden. An diesem Punkt kommt RaaS ins Spiel.

Bei RaaS (Robotics as a Service) kaufen Unternehmen keine Hard- und Software, sondern sie entscheiden sich für eine Mietlösung nach Maß. Sie tätigen vorab keine hohen Investitionen, und eine langfristige Kapital­bindung entfällt. Ausgewählte RaaS-Anbieter, beispielsweise GRS von GLP, unterscheiden sich dabei vom Wettbewerb durch vollständige Lösungen zur Automatisierung auf Basis flexibler Abonnements.

Der Komplettservice umfasst Beratung, Planung, Bereitstellung der Roboter in der benötigten Zahl, Implementierung und Wartung sowie Anpassung an wechselnde Entwicklungen im Markt. Da die Lösungen skalierbar sind, können Kunden auf saisonale Spitzen, beispielsweise in der Vorweihnachtszeit oder vor Black Friday, flexibel reagieren. Die Kosten orientieren sich am Einsatz, gezahlt wird nach Aufwand.

RaaS: flexibles Fulfillment

In Lagerhaltung und Logistik ist der Grad der Automatisierung, von Ausnahmen einmal abgesehen, heute noch eher gering. Dafür gibt es Gründe. Im E-Commerce Fulfillment beispiels­weise, etwa bei kleineren und mittel­großen Unternehmen für Kontrakt­­logistik­­, ist die Investition in eine kosten­intensive Automatisie­rungs­lösung wirtschaftlich nicht immer sinnvoll. Warum?

Weil viele 3PL (Third Party Logistics)-Anbieter mit ihren Kunden Zeit­verträge abschließen. Für diese Anbieter wäre eine übermäßig hohe, langfristige Kapital­bindung mit Aussicht auf Amortisierung erst nach Jahren unwirtschaftlich und ein unwägbares unter­nehmerisches Risiko. Um flexibel zu bleiben, setzen sie vor allem auf menschliche Arbeits­kraft. Das funktio­niert, wenn die Nachfrage im Markt kalkulierbar ist und qualifizierte Arbeitskräfte ausreichend verfügbar sind. Unter den aktuellen Markt­bedingungen jedoch mit Schwankun­gen der Nachfrage und einem Mangel an Arbeitskräften hat dieses Modell einen klaren Nachteil:

Zur rechten Zeit müssen passende Kapazitäten vorgehalten werden. Das heißt: die richtige Zahl qualifizierter Mitarbeiter zu einem Zeitpunkt, den der Markt bestimmt. Doch wie erkennt man diesen Zeitpunkt? Wann dreht sich die Konsum­stimmung? Wie schnell kön­nen neue Mitarbeiter eingestellt werden?

Je nach geografischer Region verlangsamt der Mangel an Arbeitskräften das Recruit­ment während gleichzeitig die Mitarbeiterfluktuation im Unternehmen steigen kann. Ab­hängig von dem eingesetzten technischen System können lange Anlern­zeiten einem schnellen Einsatz neuer Mitarbeiter ebenfalls entgegenstehen.

RaaS: kalkulierbare Anlagenrendite

Doch mit der Automatisierung treten die Heraus­forde­run­gen bei der Planung der Kapazitäten und beim Recruitment in den Hintergrund – bei Kaufsystemen treten indes andere Heraus­forderungen in den Vordergrund.

In den Kauf einer Robotiklösung müssen Unternehmen hohe Summen investieren, Effizienz und Produktivität haben ihren Preis. Doch damit ist der Kapital­be­darf noch lange nicht gedeckt. Hinzu kommt der Aufwand für den Unterhalt des Systems. Doch wie teuer Wartung, Pflege und Betrieb einer gekauften Lösung sein werden, ist in der Regel schwer kalkulierbar. Die Kosten dafür können erheblich sein. Sie kommen zu dem hohen anfänglichen  Kapitalbedarf hinzu und erschweren zuverlässige Voraussagen über die Rentabilität der Kapitalanlage, auch Anlagenrendite oder Return on Invest­ment (ROI) genannt. Mit einer RaaS-Mietlösung ist das hingegen völlig anders.

Bei RaaS ersetzen, je nach Anbieter, kalkulierbare operative Kosten zu einem Fixpreis die hohen, vorab erforderlichen Investitionen und die langfristige Kapitalbindung, die bei Kauflösungen üblich sind. Der Kunde behält volle Flexibilität, und die Anlagenrendite wird berechenbar.

RaaS: langfristige Planungssicherheit

RaaS bietet Unternehmen den direkten Weg zu einer zügig einsetzbaren, vollwertigen Lösung für die Automatisierung. Ausgewählte RaaS-Anbieter, beispiels­weise GRS, bieten ihren Kunden ein Modell für flexible Abonnements zum Fixpreis über die gesamte Laufzeit des Vertrags – ohne Investitionen.

Der Kunde trägt keine Vermögensrisiken, sondern kann sich voll auf seine Kernkompetenzen konzentrieren ­– und auf die Erhöhung seiner Effizienz und Produktivität.

Der Dienstleister trägt die Verantwortung für den reibungslosen Betrieb sowie für Wartung und Pflege des Systems. Service Level Agreements definie­ren Service­qualität und -umfang. Kurzum, der Dienstleister bietet einen hoch­wertigen Komplettservice, langfristige Planungssicherheit und volle Trans­parenz.

Werden Roboter menschliche Arbeit künftig einmal vollständig ersetzen? Eher nein. Doch Roboter können Menschen bereits heute monotone Tätigkeiten abnehmen und ihnen schwere physische Arbeiten erleichtern. So kann RaaS die Gesundheit von Mitarbeitern schützen und ihre Sicherheit erhöhen.

Themenseiten: GRS, Roboter

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