Das Oberlandesgericht Koblenz hat heute das rechtskräftige Urteil in einem von der Deutschen Telekom gegen 1&1 angestrengten Verfahren verkündet. Auch in zweiter Instanz entschied das Gericht in den zentralen Punkten zu Gunsten der United-Internet-Tochter und wies Berufungsanträge der Deutschen Telekom insofern ab. Damit scheitert die Telekom abschließend mit dem Versuch, die im Dezember 2022 gestartete Vermarktung des ersten auf dem 1&1 Mobilfunknetz realisierten Produktes „5G zu Hause“ im Eilrechtsverfahren verbieten zu lassen.
Das Gericht bekräftigt, dass 1&1 weiterhin sagen darf, das modernste 5G-Netz Europas zu errichten. Auch die erneuten Bemühungen der Telekom, 1&1 dies absprechen zu wollen, sind somit gescheitert. Mit der Rechtsprechung bestätigt das Gericht, dass 1&1 für sich in Anspruch nehmen kann, als europaweit erster und einziger Netzbetreiber vollständig auf die innovative Open-RAN-Technologie zu setzen und sich so deutlich von traditionellen Netzarchitekturen, die häufig von nur einem Netzausrüster wie dem chinesischen Huawei-Konzern bereitgestellt werden, zu differenzieren.
„Mit dem 1&1 Open RAN (…) setzen wir auf eine komplett neue Technologie – vollständig virtualisiert, mit offenen Schnittstellen und unabhängig von dominierenden Netzausrüstern“, kommentiert Ralph Dommermuth, CEO der 1&1 AG, das heutige Urteil, und legt selbstbewusst nach: „Wir sind überzeugt, dass hier die Zukunft liegt. Das eindeutige Urteil des Gerichts bestätigt dies. Auch die andauernden Bemühungen der Telekom sowie der etablierten Netzbetreiber insgesamt, uns als vierten Anbieter möglichst aus dem Spiel zu halten, verstehe ich als Bestätigung dafür, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.“
In seiner heutigen Pressemitteilung erklärt 1&1, dass im Open RAN sämtliche Netzfunktionen nicht länger auf Hardware-Komponenten liegen, die an den Antennenstandorten angebracht sind, sondern per Software in einer privaten Cloud gesteuert werden. Diese spannt 1&1 in über 500 dezentralen Edge-Rechenzentren auf, die via Glasfaser mit Gigabit-Antennen verbunden werden. Mithilfe standardisierter Schnittstellen sieht sich das Unternehmen in der Lage, „flexibel mit den sichersten und besten Herstellern zusammenzuarbeiten.“ Zudem verzichte man von Beginn an auf Netzkomponenten aus China, so 1&1 weiter.
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