Fast jede/r zweite regelt Finanzen lieber analog

Egal ob Banking, Aktienkauf oder Steuererklärung - noch immer verzichten 45,4 Prozent der Deutschen darauf, Finanzgeschäfte digital zu tätigen.

Die andere Hälfte der Bevölkerung ist jedoch völlig anders aufgestellt: Für 49,2 Prozent sind digitale Angebote oder Plattformen das bevorzugte Mittel, um die eigenen Finanzen zu verwalten. Wie weit die Präferenzen damit auseinanderliegen, zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag des Internetverbands Eco erstellt wurde.

Demnach erledigen 43,7 Prozent der Menschen ihre Bankgeschäfte online. Die Steuererklärung macht jede/r vierte (24,9 Prozent) digital am Rechner oder mit dem Smartphone. Die Geldanlage per Smartphone-App oder im Browser ist bei 16,9 Prozent beliebt und ihre Versicherungen verwalten 12,5 Prozent der Deutschen online.

Sicherheitsbewusstsein entscheidet

„Die eigenen Finanzen online zu verwalten, ist für einen wachsenden Teil der Bevölkerung selbstverständlich“, stellt eco Kompetenzgruppenleiter Olaf Pursche fest. „Der hohe Zuspruch zum Online-Banking zeigt, dass viele Menschen den Online-Finanzdienstleistern zutrauen, sicher mit ihren Daten und ihrem Geld umzugehen. Die gelungene Digitalisierung der Finanzbranche und die hohe Akzeptanz beim Kunden ist vorbildlich für andere Branchen, insbesondere für die dringend notwendige Digitalisierung der Verwaltung.“

Doch nicht nur die Finanzdienstleister selbst müssen höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen. Auch jeder Einzelne könne Einiges dafür tun, die eigenen Geräte und die eigene digitale Identität, sprich die eigenen Zugangsdaten, zu schützen. Um Cyberkriminellen keine Chance zu geben, hält der Verband noch folgende sieben Tipps bereit:

1. Öffnen Sie keine verdächtigen E-Mails, Anhänge oder Links von Unbekannten. Cyberkriminelle suchen nach Schwachstellen, um über Phishing-Mails Malware oder Ransomware (Erpressungstrojaner) zu installieren. Die E-Mails, mit denen Cyberkriminelle versuchen an ihre Zugangsdaten für Online-Finanzanwendungen zu kommen, werden immer besser und sehen oft täuschend echt aus. Klicken Sie daher niemals auf Links in E-Mails, die Sie zu Anmeldeseiten führen. Rufen Sie lieber die Smartphone-App oder die Website Ihres Anbieters direkt auf und geben Ihre Zugangsdaten dort selbst ein.

2. Nutzen Sie auf jeden Fall die angebotene 2-Faktor Authentifizierung. Viele Menschen sind damit zufrieden, Nutzername und Passwort einzugeben oder sich am Handy biometrisch zu authentifizieren, etwa per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Aber gerade, wenn es um das eigene Geld geht, sollte ein zweiter Faktor genutzt werden: Etwa ein Zugangscode per SMS, eine TAN-Nummer aus dem Generator oder die Bestätigung in einer separaten App.

3. Vertrauen Sie nur Finanz-Apps aus den offiziellen Stores, etwa Google Play oder dem Apple App Store. Folgen Sie keinen Links, die Sie zu anderen App-Download-Portalen führen. Suchen Sie Apps direkt in den offiziellen App-Stores. Die Installation von Apps unbekannter Herkunft sollten Sie in den Einstellungen verbieten.

4. Veranlassen Sie keine Finanztransaktionen über unbekannte WLAN-Netze. Vermeiden Sie offene oder unsichere WLAN-Netze an öffentlichen Orten wie Cafés, Restaurants oder im Biergarten. Setzen Sie im Zweifelsfall lieber auf das mobile Handynetz. Oder setzen Sie ein VPN (Virtual Private Network) ein, das die Daten zu Ihrem Finanzdienstleister durch einen verschlüsselten virtuellen Tunnel sicher überträgt.

5. Richten Sie auf jeden Fall beim Laptop einen Passwortschutz und bei Tablet und Handy eine Displaysperre ein, die es verhindert, dass Unbefugte auf das Gerät zugreifen können. Nutzen Sie starke, kryptische Passwörter oder biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.

6. Geben Sie Schadsoftware, beispielsweise Erpressungstrojanern (Ransomware) keine Chance. Nutzen Sie Antiviren-Software und scannen Sie Ihre Smartphones, Laptops und Tablets regelmäßig mit einem aktuellen Antivirenprogramm. Stellen Sie Ihr Smartphone so ein, dass es Sie auf Updates hinweist oder diese direkt selbstständig installiert.

7. Richten Sie die Möglichkeit ein, Ihr Handy oder Tablet aus der Ferne zu orten und auch zu sperren, um den Zugriff auf Ihre Nutzerdaten zu verhindern. Unter Android rufen Sie dazu android.com/find auf, analog melden Sie sich unter IOS bei iCloud.com/find an. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihr Gerät aus der Ferne zu orten und als verloren zu markieren.

Themenseiten: Banking, Finanzen, Online-Banking, Smartphone

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