Streaming: Teilen von Zugangsdaten erhöht Cyberrisiken

Kaspersky-Studie macht deutlich: Anhänger einer illegalen Umsonst-Kultur werden anfälliger für Datendiebstahl und Betrug.

Viele Verbraucher gehen bereitwillig Risiken ein und gefährden ihre Cybersicherheit, um Geld zu sparen. So die Quintessenz einer Konsumentenbefragung, die der Security-Spezialist Kaspersky jetzt vorgelegt hat. Die Studie zeigt, dass ein Viertel der Deutschen Passwörter für Streamingdienste mit Freunden oder der Familie teilt. Ebenfalls aus Kostengründen greife jeder sechste auf illegale Streams oder Downloads zurück. Das man sich auf diesen zumeist schlecht geschützten Webseiten einem erhöhten Risiko für Datendiebstahl und Betrug aussetzt, werde billigend in Kauf genommen.

In der Generation Z (11-26 Jahre) ist die Umsonst-Kultur offensichtlich besonders weit verbreitet. Laut Befragung geben hier 35 Prozent ihre Passwörter für Netflix und Co. recht freizügig weiter. Bei den 59- bis 77jährigen sind es dagegen nur 14 Prozent. Obwohl Accounts meist nur mit vertrauten Personen geteilt werden, sind rund einem Fünftel (21 Prozent) der Account-Eigentümer deren digitale Gewohnheiten und somit auch deren Sicherheitsvorkehrungen unbekannt.

Weiterhin geben 17 Prozent der Befragten zu, Filme oder Fernsehsendungen illegal herunterzuladen oder illegal zu streamen. Hierbei setzen sie sich einem besonders hohen Risiko für Betrug oder die Weitergabe ihrer persönlichen Daten im Darknet aus.

Für die Studie hat Arlington Research im November und Dezember 2023 im Auftrag von Kaspersky insgesamt 5.500 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren aus sechs westeuropäischen Ländern befragt, davon 1.000 aus Deutschland.

Kettenreaktionen

„So praktisch das Internet auch sein kann, um Preise zu vergleichen und Schnäppchen zu machen, ist es doch auch gleichzeitig ein Paradies für Betrüger und Scams“, so David Emm von Kaspersky. Daher sei es wichtig, dass auch bei der Weitergabe von Passwörtern an Freunde und Verwandte unbedingt die eigene Sicherheit bedacht werde. Ein einziges kompromittiertes Passwort könne leicht zu vielen kompromittierten Konten führen und damit eine ganze Reihe von unerwünschten Folgekosten nach sich ziehen.

Gerade auch im Hinblick auf das Nutzen von Bezahldiensten meint daher Sicherheitsforscher Emm: „Indem man besser darauf achtet, bei welchen Anbietern man seine Finanzdaten hinterlegt und keine Streaming-Passwörter weitergibt, lässt sich im Jahr 2024 ein strukturierterer, sichererer und kosteneffizienterer digitaler Lebensstil führen.“

Empfehlungen

Abschließend gibt Kaspersky 5 grundlegende Tipps für mehr Cybersicherheit:

1. Patches und Updates zeitnah installieren.

2. Jeden Online-Account mit einem einzigartigen, komplexen Passwort schützen. Password Manager  helfen bei deren Verwaltung und Generierung.

3. Daten- und Sicherheitseinstellungen sorgfältig überprüfen, damit nur das Nötigste gesehen und geteilt werden kann.

4. Nicht genutzte Anwendungen und Funktionen deaktivieren. Gleiches gilt für Tracking- und Ortungsdienste. Den Browser so einstellen, dass Cookies regelmäßig gelöscht werden.

5. Alle Geräte mit professionellen Sicherheitslösungen schützen.

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