Nemesis Market: Bundeskriminalamt schaltet illegalen Darknet-Marktplatz ab

Die Serverinfrastruktur befindet sich in Litauen und Deutschland. Unterstützt werden die Ermittler auch von mehreren US-Behörden. Sichergestellte Daten sind nun die Grundlage für weitere Untersuchungen gegen Verkäufer und Käufer.

Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt melden die Abschaltung des Darknet-Marktplatzes Nemesis Market. Den Ermittler ist es gelungen, die in Deutschland und Litauen befindliche Serverinfrastruktur der weltweit agierenden Cyberkriminellen sicherzustellen.

Die Abschaltung erfolgte im Rahmen von „parallel geführten Ermittlungsverfahren“ und in Abstimmung mit amerikanischen Strafverfolgungsbehörden am 20. März. Zudem wurden Kryptowährungen im Wert von 94.000 Euro beschlagnahmt. An den seit Oktober 2022 laufenden Ermittlungen waren auch die US-Bundespolizei FBI, die US Drug Enforcement Administration (DEA) und Ermittler der US-Steuerbehörde IRS beteiligt.

„Bei ‚Nemesis Market‘ handelt es sich um eine über das Tor-Netzwerk erreichbare Darknet-Plattform. Gegen die Betreiber der Darknet-Webseite besteht insbesondere der Verdacht des gewerbsmäßigen Betreibens krimineller Handelsplattformen im Internet und Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz“, teilte das BKA mit.

Laut BKA wurde der Nemesis Market 2021 gegründet. Mehr als 1100 Verkäufer, davon nach aktuellem Ermittlungsstand fast 20 Prozent aus Deutschland, sollen ihre Waren und Dienstleistungen weltweit über 150.000 Nutzern weltweit angeboten haben. Neben Daten und illegalen Betäubungsmitteln wurden im Nemesis Market auch Cybercrime-Services wie Ransomware, Phishing und DDoS-Angriffe angeboten. Die sichergestellten Marktplatz-Daten seien nun die Grundlage für weitere Ermittlungen gegen Verkäufer und Nutzer der Plattform.

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