Sind 90 Minuten zu lang? Die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums nimmt ab
90 Minuten purer Fußballgenuss – für viele Fans heutzutage noch ein Riesenspaß. Doch mit der kommenden Generation an Fans könnte der zeitliche Rahmen auf die Probe gestellt werden. Denn die Aufmerksamkeitsspanne vieler junger Menschen ist verkürzt. Sich 90 Minuten auf den Ball zu konzentrieren, kann da schnell einmal langweilig werden. Auch während der Halbzeit kommt mit den altbekannten Analysen nur selten neue Spannung auf. Dass es auch anders geht, zeigt die in Deutschland gestartete Baller League. Wie berichtet wird, kommt die Hallenliga vor allem bei jungen Fans besonders gut an. Kurze Spiele und viel Unterhaltung schaffen ein ansprechendes Rahmenprogramm. Für den Fußball an sich wäre eine Änderung der Spieldauer aber ein bedeutender Einschnitt in das Regelwerk. Daher dürfte sich an den klassischen 90 Minuten auch in naher Zukunft noch nichts ändern.
Die Kommerzialisierung als Problem: Die Meisterschaft als Selbstläufer
In den letzten 20 Jahren wurde der Fußball enorm kommerzialisiert. Für Top-Spieler werden heutzutage Summen weit über 100 Millionen Euro fällig. Auch junge Talente können in der Regel nur von den Top-Clubs bezahlt werden. Das führt zu einem Problem in vielen Ligen. Denn finanzkräftige Teams wie PSG oder der FC Bayern gewinnen die nationalen Meisterschaften am laufenden Band. Es gleicht fast schon einer Sensation, wenn die finanzstarken Teams einmal nicht an der Tabellenspitze stehen. Das führt natürlich dazu, dass die Luft bei vielen Fans schon zur Winterpause raus ist. Auch in Österreich wurde mit Red Bull Salzburg ein finanzkräftiges Team geboren, das Titel am laufenden Band feiert. Selbst eine Ligareform mit Punkteteilung und einem Play-off-Modus konnte daran bisher nichts ändern. Dass sich der Fußball auch in den nächsten Jahren weiter kommerzialisieren wird, scheint klar zu sein. Mittlerweile tritt nämlich auch Saudi-Arabien auf der Weltbühne des Fußballs auf und lockt Stars mit astronomischen Gehältern. Den Spielern ist es natürlich nicht zu verdenken, dass sie dem Ruf des Geldes folgen.
Die geplante Super League: Fluch oder Segen?
2021 wurden erstmals Pläne einer europäischen Super League bekanntgegeben. Im halb geschlossenen Format sollten die besten Teams aus verschiedenen nationalen Ligen gegeneinander antreten. Von Fans, aber auch von vielen Spielern und Vereinen gab es harsche Kritik an dem Projekt. Denn obwohl laufende Top-Begegnungen garantiert wären, würde es wohl das Aus für die Champions League bedeuten. Zudem würde die Super League dafür sorgen, dass die besten Vereine aus Europa regelmäßig gegeneinander antreten. Das Flair bei diesen Spielen würde auf lange Sicht wohl verloren gehen. Nach den massiven Protesten haben die meisten Mannschaften ihre Teilnahme zurückgezogen. Aktuell halten nur noch Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin an den Plänen fest. Vom Tisch ist die Super League in Europa aber dennoch nicht. Denn es ist durchaus denkbar, dass sich der neue Modus doch noch etabliert, wenn der finanzielle Anreiz für die Vereine groß genug ist.
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