Akamai weist darauf hin, dass in keiner Region weltweit die Zahl der DDoS-Angriffe so schnell steigt wie in der EMEA-Region. Das geht aus der neuesten Ausgabe der Akamai-Studie „State of the Internet“ hervor. Seit 2019 war demnach in EMEA ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen – mittlerweile überholt die Region sogar Nordamerika.
Am stärksten Betroffen in der Region war zuletzt Großbritannien mit rund 26 Prozent aller Angriffe. An zweiter Stelle folgt Saudi-Arabien mit 22 Prozent. Deutschland liegt im Ranking der am stärksten betroffenen Einzelstaaten mit neun Prozent an dritter Stelle.
Insgesamt erfasste Akamai in EMEA im Jahr 2023 beinahe 2500 DDoS-Angriffe. Die Zahl fiel fast drei Mal so hoch aus wie die Anzahl aller Angriffe im asiatisch-pazifischen Raum inklusive Japan und Lateinamerika.
Außerdem habe sich die Komplexität und der Schweregrad der DDoS-Angriffe durch geopolitische Motive verändert – Hacktivismus und staatlich unterstützte Angriffe hätten zugenommen, teilte der Sicherheitsanbieter mit. DDoS-Angriffe seien ein beliebtes Instrument politisch motivierter Hacktivisten sowie nationalstaatlich geförderter Angreifer. So hätten DDoS-Ereignisse auch im laufenden Cyberkrieg zwischen ukrainischen und russischen Akteuren eine bedeutende Rolle gespielt.
Die Studie zeigt aber auch, dass Cyberkriminelle ihr Vektorportfolio erweitern. Bei mehr als einem Drittel aller DDoS-Angriffe wurden mehrere – bis zu zwölf – Angriffsvektoren genutzt, um die Erfolgsaussichten zu verbessern. DNS-Flood, UDP-Fragment und NTP-Reflection kamen dabei am häufigsten zum Einsatz. Auch war die Finanzdienstleistungsbranche zuletzt in EMEA stärker im Visier als anderswo. Ihr Anteil lag in der Region bei 53 Prozent, in Nordamerika bei 43 Prozent.
„Europa sieht sich einer zunehmenden Bedrohung durch DDoS-Angriffe ausgesetzt und die laufenden Kriege zwischen Russland und der Ukraine sowie zwischen Israel und der Hamas spielen dabei eine bedeutende Rolle“, sagte Richard Meeus, Director of Security Technology and Strategy, EMEA, bei Akamai. „Angesichts wichtiger Ereignisse, die in der Region bevorstehen, wie den Parlamentswahlen im Vereinigten Königreich und in der EU sowie mehrerer großer Sportveranstaltungen im Sommer, werden Cyberkriminelle den Druck weiter erhöhen. Unternehmen müssen daher unbedingt ihre digitalen Ressourcen schützen und ihre DNS-Infrastruktur abschirmen, damit sie keine Schäden erleiden.“
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