Software-Audits kosten mehrere Millionen US-Dollar

Strafzahlungen und True-Ups sowie die Kosten für die Vorbereitung und Durchführung der aufwändigen Überprüfung von IT-Assets ist teuer, zeigt der State of ITAM Reports 2024 von Flexera.

22 Prozent der befragten Unternehmen hatten in den vergangenen drei Jahren Audit-Ausgaben in Höhe von 5 Millionen US-Dollar. Die Ein-Million-Dollar-Marke knackten weltweit mehr als ein Drittel der Unternehmen. Zudem hat sich der Anteil der Unternehmen mit Audit-Kosten von über 10 Millionen US-Dollar auf 12 Prozent erhöht.

Die aktivsten Auditoren

Zu den Tech-Anbietern, die am häufigsten Audits durchführen, gehören IBM, Oracle, SAP, Salesforce und Adobe. Neu auf der Liste der Auditoren ist iServiceNow, dass nach Aussage von einem Fünftel der befragten Unternehmen diesen einen Besuch abstattete. Ungeschlagen als Auditor bleibt Microsoft. Der Technologie-Riese führte bei der Hälfte der befragten Unternehmen weltweit mindestens ein Audit durch.

Die Häufigkeit von Microsoft-Audits überrascht kaum, führt man sich die weite Verbreitung von Microsoft im IT-Portfolio von Unternehmen vor Augen. Dementsprechend stark fokussiert das ITAM die Microsoft-Lösungen beim Monitoren, Tracken und Optimieren. Auf die Frage, wie relevant Technologieanbieter auf einer Skala von 1 bis 5 für das SAM-Programm sind, schafft es Microsoft-Lizenzsoftware, gefolgt von Microsoft SaaS-Produkten sowie der Microsoft Azure Public Cloud auf die ersten drei Plätze. Erst dahinter wecken AWS Public Cloud, Salesforce und ServiceNow das Interesse von ITAM-Managern.

Dass SAM-Teams ihre ungeteilte Aufmerksamkeit dermaßen auf einen Anbieter richten, liegt wohl auch daran, dass Unternehmen Microsoft-Lösungen meist im Rahmen von bestehenden Enterprise Agreements (EA) erwerben. Das schafft Abhängigkeiten, aber auch Synergien beim Managen der jeweiligen IT-Assets sowie bei der Kostenoptimierung.

Audits belasten ITAM-Ressourcen

Die Audits durch Softwareanbieter gehen nicht nur ins Geld, sondern belasten auch die ohnehin schon knapp bemessenen ITAM-Ressourcen in Unternehmen. Fast drei Viertel der Teams sind für die Planung, Durchführung und Auswertung von Audits zuständig. Mehr als die Hälfte ihrer Zeit geht für Audits verloren. Darüber hinaus verbringen ITAM-Verantwortliche fast ein Viertel ihrer Zeit allein damit, sich mit den jeweiligen internen Stakeholdern im Unternehmen abzusprechen, Informationen einzuholen und zusammenzuarbeiten. Ein Ende ist nicht in Sicht. Vor allem da große Anbieter wie Oracle, IBM und ServiceNow angekündigt haben, ihre Audit-Aktivitäten in Zukunft zu intensivieren.

ITAM wird strategisch

Die Umfrage von Flexera verdeutlicht eine weitere Folge der steigenden Audit-Kosten: Das IT- und Software-Asset-Management (ITAM) rückt notgedrungen ins unmittelbare Blickfeld von CIOs und CTOs. Kein Unternehmen will unnötig viel Geld in Compliance-Aufgaben stecken – schon gar nicht in Zeiten ohnehin ausgereizter IT-Budgets, wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Preise am IT-Markt.

ITAM-Teams werden daher stärker bei strategischen Fragen hinzugezogen – insbesondere, wenn es um Kostenoptimierung und Einsparungspotentiale geht. Fast ein Drittel der ITAM-Experten arbeiten daher mit FinOps zusammen, um gemeinsam die steigenden Kosten der Cloud und SaaS in den Griff zu bekommen. Bezeichnend ist auch der direkte Draht zur C-Level: Der Anteil der ITAM-Verantwortlichen, die ohne Mittelsmann an CIOs und CTOs berichten, liegt mittlerweile bei 44 Prozent – Tendenz steigend.

 

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