Irrglaube Inkognito-Modus

Jeder dritte hält sich damit für unsichtbar. Wie widersprüchlich unser Datenschutzverhalten oft ist, zeigt eine neue Kaspersky-Umfrage.

Datenschutz und Privatsphäre sind Nutzern in Deutschland wichtig, allerdings hapert es an der Umsetzung. So sind 34 Prozent der Befragten in der Bundesrepublik davon überzeugt, dass sie mit dem Inkognito-Modus ihres Browsers vollständig anonym blieben. Immerhin 60 Prozent schützen sich durch Abdeckung der Kameralinse ihrer Geräte wie Handys, Laptops oder Tablets.

Gefährlich ist allerdings, dass 19 Prozent der Befragten bedenkenlos auf Links klicken, die sie in Messengern erhalten. Widersprüchlich wiederum handeln manche beim Datenumgang: während 27 Prozent den Flugmodus aktivieren, um nicht vom Sprachassistenten abgehört zu werden, teilen 36 Prozent bereitwillig ihre Daten in Mini-Games und Spaß-Befragungen. Diese Ergebnisse gehen aus einer aktuellen Kaspersky-Umfrage hervor.

Mangelndes Bewusstsein

Jeder, der das Internet nutzt, hinterlässt Spuren, die von Unternehmen und Cyberkriminellen gleichermaßen genutzt werden können. Bei einigen Nutzern in Deutschland scheint das Bewusstsein dafür gegeben zu sein, allerdings nicht bei allen. Denn so verzichten vier von zehn Befragten (40 Prozent) darauf, die Kamera ihrer Geräte abzudecken, obwohl dies als einfache Maßnahme zum Schutz der eigenen digitalen Privatsphäre gilt.

Weiterhin scheint der Inkognito-Modus von Browsern zu Verwirrung zu führen: immerhin glauben 34 Prozent, dass dieser sie effektiv vor unbefugter Dateneinsicht schütze. Außerdem würde in Deutschland ein Fünftel (19 Prozent) ohne Weiteres Links in verschlüsselten Messengern anklicken.

Irrationales Verhalten

Die Umfrage zeigt, dass in Sachen Datenschutz ein echter Riss durch die Gesellschaft geht. Beispielsweise zeigen sich 60 Prozent der Befragten besorgt, dass Sprachassistenten kontinuierlich zuhören und persönliche Daten sammeln könnten, so dass über ein Viertel (27 Prozent) bei wichtigen privaten Gesprächen den Flugmodus ihrer Geräte aktiviert. Gleichzeitig spielen 36 Prozent der Befragten online Minigames und beantworten Spaß-Befragungen, wodurch sie die Ergebnisse auf Social Media teilen. Hierbei übermitteln sie nicht nur freiwillig ihre Informationen an häufig nicht vertrauenswürdige Anbieter, sondern animieren gleichzeitig ihre Kontakte, dies ebenfalls zu tun.

„Unsere Umfrage zeigt die Bedeutung einer guten Sicherheits- und Datenschutzstrategie“, erläutert Anna Larkina, Web-Content Analyst bei Kaspersky. „Dafür ist es entscheidend, kritisch Dinge im Internet zu hinterfragen und nur verifizierten Quellen und Fakten zu vertrauen. Weiterhin sollte eine Sicherheitslösung genutzt werden, die zuverlässig vor einer großen Bandbreite an Bedrohungen und Risiken schützt.“

Themenseiten: Browser, Datenschutz, Umfrage

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