Studie: Cyberattacken haben auch psychische Auswirkungen auf Opfer

Eine Studie von Akamai deckt Folgen wie emotionaler Stress und Rückgang des Selbstwertgefühls auf. Ein neuer Leitfaden soll ein Bewusstsein für die Problematik schaffen.

Akamai hat eine Studie zu psychischen Auswirkungen von Cyberkriminalität veröffentlicht. Demnach berichtet mehr als die Hälfte der deutschen Opfer von Cyberangriffen von Schamgefühlen und emotionalem Stress. Ein Viertel der Befragten empfindet sogar einen deutlichen Rückgang ihres Selbstwertgefühls.

„Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Cyberattacken nicht nur finanzielle, sondern auch erhebliche psychische Auswirkungen haben – ein Aspekt, der bisher vernachlässigt wurde“, teilte der Sicherheitsanbieter anlässlich des Cybersecurity-Awareness-Month mit.

Im Durchschnitt erlitten die befragten Opfer durch die Attacken persönliche Verluste in Höhe von 400 Euro. Ein Fünftel der Befragten hatte aufgrund dieser Verluste Schwierigkeiten, Rechnungen zu begleichen oder musste Ausgaben für lebensnotwendige Dinge wie Lebensmittel reduzieren. „Die psychischen Folgen dieser Angriffe sind jedoch häufig weniger bekannt und werden stark unterschätzt“, so Akamai weiter.

Die Umfrage zeigt zudem, dass mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) nach einem Angriff unsicher war, wie sie vorgehen sollten und fast die Hälfte (47 Prozent) sich hilflos fühlte. Nach Ansicht von Akamai verdeutlichen die Zahlen, dass viele Opfer mit ihren Emotionen und der Ungewissheit über die nächsten Schritte allein gelassen werden. Über ein Drittel der Befragten (39 Prozent) soll aus Angst und Scham das volle Ausmaß der psychischen Belastungen verschweigen.

Als Unterstützung für Betroffene bietet Akamai den in Zusammenarbeit mit der Psychologin Tara Quinn-Cirillio entwickelten Leitfaden „It’s time to talk about cyberstigma“ an. Der Ratgeber soll praktische Tipps und Anleitungen liefern, wie Opfer über ihre Erlebnisse sprechen und psychische Belastungen besser bewältigen können. Ziel sei ein offener Austausch, um das Bewusstsein für die Problematik zu stärken und Prävention zu fördern.

„Cyberkriminalität kann das psychische Wohlbefinden einer Person erheblich beeinträchtigen. Wie diese Studie zeigt, sind Selbstzweifel häufig und verstärken das Gefühl von Unzulänglichkeit, was äußerst belastend sein kann“, erklärte Quinn-Cirillo. „Die Wahrheit ist, dass heutzutage jeder Opfer von Cyberkriminalität werden kann, und es ist von größter Bedeutung, die psychologischen Auswirkungen dieser Art von Verbrechen auf die Betroffenen zu berücksichtigen.“

Themenseiten: Akamai, Cyberangriff, Leitfaden, Security, Sicherheit

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