Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

Infineons Neuentwicklung trägt den Namen Secora Pay Green. Aus Sicht des Halbleiterkonzerns leiste man damit „Pionierarbeit“ für eine neue Generation der Zahlungskartentechnologie.

Bei herkömmlichen Zahlungskarten werde eine separate Folienschicht mit Kupferdrahtantenne in das Material der Karte eingebettet, so Infineon weiter. Die unterschiedlichen Schichten und die Kupferdrahtantenne, die den gesamten Kartenkörper umfasst, würde ein einfaches Recycling von herkömmlichen kontaktlosen Zahlungskarten beinahe unmöglich machen.

Demgegenüber kombiniere das Coil-on-Module (eCom) Package der Infineon-Lösung neben dem Sicherheitscontroller und Softwarekomponenten auch die Antenne, die für kontaktlose Transaktionen benötigt wird. Am Ende der Lebensdauer der Karte könne das eCoM-Package aus der Karte herausgebrochen und separat als Elektroschrott entsorgt werden. Der sortenreine Kartenkörper könne dann, je nach Material, als Kunststoff, Holz oder Papier recycelt werden.

Zudem soll die Integration der Antenne im Chip im Vergleich zu herkömmlichen Karten den Transport und die Beschaffung von Rohstoffen vereinfachen. In diesem Zusammenhang ließen sich mehr als 60 Prozent der Emissionen einsparen, so Infineon weiter und nennt sogar konkrete Zahlen: Durch den Einsatz des neuen Moduls sollen die Emissionen auf 27,10 kg CO 2e (Äquivalent) pro 1.000 hergestellte Karten im Vergleich zu 90,08 kg CO 2e bei Standardkartensystemen sinken.

Pilotprojekte

Secora Pay Green sei eine Plug-and-Play-Lösung, die leicht in bereits bestehende Dual-Interface-Kartenfertigungsanlagen implementiert werden könne, was zu einer schnellen Akzeptanz beitragen soll, so Infineon weiter. Eine weitere Produkteigenschaft des Moduls sei seine Fähigkeit, reibungslos mit Smartphone-Antennen zu interagieren. Dies böte den Verbraucherinnen und Verbrauchern hohen Komfort und eine einfache Nutzung in Tap-to-Mobile-Anwendungen. Darüber hinaus soll die Lösung die Verwendung von nachhaltigen Kartenmaterialien ermöglichen, wie etwa recyceltes PVC (rPVC), rPETG, PLA, Ocean Bound Plastik, Holz oder auch Papier.

Die Aktivitäten rund um Secora Pay Green ebnen Banken den Weg für erste Pilotprojekte, um Karten mit dieser Lösung auszugeben. Außerdem arbeitet Infineon bereits mit führenden Zahlungskartenherstellern und Zahlungsdienstleistern zusammen, um die Massenfertigung vorzubereiten. Die Durchführung der ersten Pilotprojekte werde die Einführung umweltfreundlicher Zahlungskarten in der Branche vorantreiben, ist sich Infineon sicher.

Themenseiten: Banking, Nachhaltigkeit, kontaktloses Bezahlen

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *