Microsoft-Clouds: GenAI verändert Servicegeschäft

ISG sieht engere Vernetzung zwischen Hyperscaler, IT-Partnern und Endkunden. Treiber ist das Zusammenspiel von KI und Cloud-Technologien.

Die fortschreitende Implementierung von generativer KI (Generative AI, GenAI) verändert das Microsoft-Ökosystem von Grund auf. Es ist davon auszugehen, dass die neue strategische Ausrichtung von Microsoft wesentlich zu Geschäftswachstum und Produktivitätssteigerungen bei Microsoft-Partnern und -Anwendern beiträgt. Dies meldet eine Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Information Services Group (ISG).

Microsoft-Partner und damit auch die Anwender würden demnach vor allem von dedizierten GenAI-Diensten sowie von Security- und Integrationsservices im Kontext des Datenmanagements profitieren. So unterstützen die neuen GenAI-Lösungen zum Beispiel adaptive Authentifizierungsmechanismen, welche Faktoren wie Standort und Nutzerverhalten berücksichtigen. Zudem ermöglichen sie individuell maßgeschneiderte Sicherheitsrichtlinien. In der Studie hat ISG die Portfolio- und Wettbewerbsstärke von 64 IT-Dienstleistern und Produktanbietern untersucht, die im deutschen Markt für Microsoft-Services und -Lösungen tätig sind.

Entwicklungsziele

„Durch die Zusammenführung von KI und Cloud-Technologien kann Microsoft bei den aktuell wichtigsten drei Cloud-Herausforderungen von Unternehmen besser unterstützen“, sagt Heiko Henkes, Managing Director und Principal Analyst bei ISG. „Dies sind die Entwicklung einer Integrationsstrategie, die Kontrolle der Cloud-Kosten und zukunftssichere Security-Lösungen wie zum Beispiel Zero-Trust-Architekturen.“

So stehe etwa der Copilot for Security für die Entwicklung von Zero-Trust-Sicherheitsarchitekturen zur Verfügung. Die Vision von Microsoft ist es, so die ISG-Studie, KI zur Prävention von Cyberangriffen einzusetzen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit im Cyberspace zu leisten.

Microsoft investiere derzeit deshalb mit 3,2 Milliarden Euro in die Erweiterung seiner KI-Infrastruktur und in zusätzliche Cloud-Kapazitäten in Deutschland. „Insbesondere durch den Cloud-Ausbau in den Regionen Frankfurt und Nordrhein-Westfalen positioniert sich Microsoft strategisch, um der steigenden Nachfrage nach spezialisierter Rechenleistung und nach Cloud-Diensten gerecht zu werden“, so Heikes.

Top-Treiber Copilot

Vor allem mit dem KI-Werkzeug Copilot für Microsoft 365 sorgt Microsoft laut Studie für viel neue Bewegung am Markt. Zusätzlich im Fokus stünden zudem die KI-Unterstützung für Microsoft Teams sowie Azure OpenAI, mit der Unternehmen individuelle Copiloten erstellen können. So ermögliche es Copilot Studio, eigene Copilot-Frameworks zu erstellen, während mit dem Github Copilot ein Tool für die automatisierte Software-Programmierung zur Verfügung stehe. Microsoft-Partnern biete sich hier die Chance, mit innovativen Lösungen und branchen- beziehungsweise kundenspezifischen Services, die durch die Verfügbarkeit der Azure GenAI Services entstehen, neue Märkte zu erschließen.

Dabei seien gerade im deutschen Mittelstand die Anforderungen bemerkenswert vielfältig. So würden viele Unternehmen erst damit anfangen, die grundlegenden Funktionen und Services von M365 und Azure zu nutzen. Andere wiederum fragten sich bereits, was nach Microsoft 365 E5 kommt und wie Windows 365 logisch in die Gesamtstrategie eingebunden werden kann. „Diese Konstellation stellt Microsoft-Service-Provider vor die Aufgabe, ihr Angebot einerseits flexibel zu gestalten und sich andererseits auf die profitabelsten und nachhaltigsten Services zu fokussieren“, erläutert ISG-Analyst Henkes.

Markttrends bei „Managed Services“ und „Microsoft 365“

Den Teilmarkt „Managed Services für die Azure Cloud“ bezeichnen die ISG-Analysten als „ausgereift“. Dieser Markt wachse nicht nur stetig, sondern passe sich auch agil an die sich verändernden Bedürfnisse der Anwender und an globale Entwicklungen an. Einige Service-Anbieter würden sich im Wettbewerb zudem durch angepasste Angebote und Modelle hervorheben, indem sie zum Beispiel ihre Branchenkenntnisse und Blueprints für individuelle Lösungen auf Basis der Azure-Industrie-Cloud nutzten. Wesentliche Trends sind den ISG-Analysten zufolge vor allem die Stärkung der Cybersicherheit, die Implementierung von Edge-Computing sowie die Ausrichtung an ESG-Kriterien.

Bei den „Microsoft 365 Services“ stellt ISG fest, dass Unternehmen weiterhin Sicherheits- und Compliance-Fragen beantworten müssen. Dafür müssten sie ihr eigenes Risikoprofil fortlaufend auswerten und geeignete Maßnahmen ergreifen. Auch deshalb gehe der Trend dahin, den gesamten Betrieb auf Basis von Managed-Services-Konzepten auszulagern, um die interne IT-Abteilung deutlich zu entlasten. Die damit verbundene problemlose Skalierbarkeit, die breite Palette an sofort verfügbaren Lösungen und IaaS-Anwendungen tragen, so die ISG-Studie, direkt zur Steigerung der Rentabilität von Unternehmen bei, was wiederum die Nachfrage am Markt solcher Lösungen befeuere.

Einstufungen

Die Studie „ISG Provider Lens Microsoft Cloud Ecosystem Germany 2024“ bewertet die Fähigkeiten von insgesamt 64 Anbietern in acht Marktsegmenten (Quadranten): „Managed Services for Azure – Large Enterprises“, „Managed Services for Azure – Midmarket“, „Microsoft 365 Services – Large Enterprises“, „Microsoft 365 Services – Midmarket“, „SAP on Azure Services“, „Power Platform Services“, „Generative AI Services for the Microsoft Clouds“ und „Dynamics 365 Services“.

Die Studie stuft Arvato Systems und Eviden (an Atos Business) in je sechs und Deutsche Telekom in fünf Marktsegmenten als „Leader“ ein. All for One Group, Capgemini, glueckkanja und T-Systems erhalten diese Einstufung in jeweils vier Quadranten, während Accenture & Avanade, Bechtle, Devoteam M Cloud, DXC Technology, PwC, Rackspace Technology, SoftwareONE und Wipro in je drei Quadranten als „Leader“ bezeichnet werden. Allgeier, CANCOM, Communardo, Computacenter, DIGITALL, NTT DATA, ORBIT IT-Solutions, q.beyond, Scheer und Skaylink sind „Leader” in jeweils zwei sowie adesso, AppSphere, Data One, Infosys, KUMAVISION, Kyndryl, Sopra Steria, Sycor und TCS in je einem Segment.

Zudem wird q.beyond in zwei Marktsegmenten sowie Kyndryl, NetPlans und Skaylink in je einem Quadranten als „Rising Star“ bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunftspotenzial. Die Studie „ISG Provider Lens Microsoft Cloud Ecosystem Germany 2024“ ist für Abonnenten und Einzelkäufer auf dieser Webseite erhältlich.

 

Themenseiten: Copilot, GenKI, IT-Dienstleister, MIcrosoft, cloud

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