Das beste Mittel gegen Vorurteile ist: eine repräsentative Umfrage. So verschwindet auch mancher künstliche Gegensatz, der medial immer wieder aufgebauscht wird zwischen der älteren Generation der „Babyboomer“, landläufig bekannt für ihre Arbeitsmoral und ihr Pflichtbewusstsein, und den vermeintlich fauleren und selbstverliebten jüngeren Generationen Y („Millennials“, geboren 1980-1995) sowie Z (1996-2010)). Die jüngste „Interhyp-Wohntraumstudie“ räumt nicht nur mit den Vorteilen bezüglich der Einstellung zur Arbeit auf. Sie zeigt auch, dass sich der Wunsch nach Wohneigentum über die Generationen nicht abgeschwächt hat. „Wenn es um die wichtigsten Dinge geht, rangiert sowohl bei Boomern als auch bei Millennials der Wunsch nach einem schönen Zuhause direkt nach Gesundheit auf Platz zwei“, sagt Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin beim Immobilien-Finanzierungsvermittler Interhyp.
Seit 2011 führt die Interhyp AG ihre Wohntraumstudie durch. Für die jüngste Studie wurden im ersten Schritt Gruppeninterviews mit je acht Probandinnen und Probanden und 16 Interviews zur vertieften Erfassung aktueller Wohnträume und Generationenunterschiede geführt. Im zweiten Schritt wurden die wichtigsten Erkenntnisse der Interviews in einen quantitativen Fragebogen überführt und rund 1.500 Menschen in einem bundesweiten und repräsentativen Online-Panel befragt.
Einfamilienhaus auf Platz eins der Wohn-Wunschliste aller Deutscher
Beim persönlichen Wohntraum steht erneut mit 56 Prozent (+ 3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr) das freistehende Einfamilienhaus auf Platz eins. Und das bei allen Generationen. Bei den Millennials (61 Prozent) ist der Wunsch sogar noch einmal etwas ausgeprägter als bei den Boomern (51 Prozent).
Sorge bereitet vielen (potenziellen) Käuferinnen und Käufern dagegen die Entwicklung der Immobilienpreise und Nebenkosten. Einhellige Meinung: Diese waren früher niedriger. So sagen laut der Interhyp-Studie 80 Prozent der Millennials und 88 Prozent der Boomer, dass die Bezahlbarkeit der Bau- und Nebenkosten schwieriger ist als vor 30 Jahren. Wenn es um die Immobilienpreise geht, empfinden 79 Prozent der Millennials und 88 Prozent der Boomer, dass die Bezahlbarkeit der Immobilienpreise im Vergleich zu vor 30 Jahren schwieriger geworden ist.
Das könnte ein Trend sein, warum viele Immobilien-Interessierte ihr Glück auch fernab der Innenstädte von Berlin, Hamburg oder München suchen. Dort ist das Angebot an freien Wohnungen und Häusern zum Kauf rar, die Preise entsprechend hoch. „Es gibt in allen Generationen, auch bei den Älteren, einen klaren Trend zum Wohnen am Stadtrand oder gar im ländlichen Raum“, sagt Peik Langerwisch. Der Immobilienexperte ist Chef des Schweizer Unternehmens Ungarn-Immobilien.ch und erfüllt auch immer mehr deutschen Investoren den Traum vom nachhaltigen und vor allem bezahlbarem Wohnen im Grünen. In Ungarn kosten vergleichbar ausgestattete Immobilien teils nur die Hälfte des deutschen Preises. Dazu kommt, der Lebensunterhalt ist der tiefste in Europa und die Nebenkosten für ein Haus in Ungarn liegen bei 30-50% vom deutschen Niveau.
Fündig werden Immobilieninteressierte zunehmend im Internet. Allein ein Blick auf die immer dünner werdenden Immobilienteile in Tageszeitungen ist klar, dass auch die Generation der Babyboomer in digitalen Portalen fündig wird – ob in Deutschland oder am Balaton. Immobilienanbieter Peik Langerwisch baut seinen „Onlineshop“ für Immobilien in Ungarn gezielt aus und stellt fest: „Es gibt beim Nutzungsverhalten praktisch keinen Unterschied mehr zwischen den Generationen.“
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