Frühjahrsputz fürs Smartphone: Apps zur Speicherbereinigung

Surfshark-Analyse: Die zehn beliebtesten Apps zur Speicherbereinigung teilen Nutzerdaten mit Drittanbietern.

Apps zur Speicherbereinigung versprechen, Speicherplatz auf Smartphones freizugeben, indem sie unnötige Dateien entfernen, sammeln sie jedoch auch aktiv Nutzerdaten. Eine Analyse der zehn beliebtesten Reinigungs-Apps im Apple App Store von Surfshark zeigt, dass jede einzelne von ihnen Nutzerdaten mit Drittanbietern teilt. In den meisten Fällen werden diese Daten für gezielte Werbung genutzt oder an Datenhändler verkauft. 90 Prozent der getesteten Apps teilen sogar einzigartige Kennungen wie Benutzer-ID und Geräte-ID, während 70 Prozent zusätzliche Informationen sammeln, darunter Standortdaten, Kaufhistorie und Produktinteraktionen.

Standortverfolgung ohne Rechtfertigung

Überraschenderweise teilen 20 Prozent der analysierten Apps auch Standortdaten der Nutzer mit Drittanbietern, obwohl kein offensichtlicher Bedarf für diesen Zugriff besteht. „Dies wirft die Frage auf: Warum sollte eine App zur Speicherbereinigung, die darauf ausgelegt ist, den Speicher zu optimieren, Zugriff auf den Standort eines Nutzers benötigen? Diese Apps arbeiten hauptsächlich, indem sie doppelte Fotos oder nicht verwendete Dateien entfernen – Aufgaben, die keinen direkten Zusammenhang mit der Verfolgung des Aufenthaltsortes eines Nutzers haben“, sagt Monika Sackute, Country Managerin DACH von Surfshark.

„Cleaner Kit“ ist der größte Datensammler

Unter den getesteten Apps sticht „Cleaner Kit“ von BPMobile als der aggressivste Datensammler hervor. Es teilt insgesamt neun verschiedene Arten von Nutzerdaten mit Drittanbietern, einschließlich präziser und grober Standortdaten, Benutzer-ID, Geräte-ID, Kaufhistorie, Produktinteraktionen, Werbedaten und anderen Nutzungsdetails. Damit ist „Cleaner Kit“ die datensammelwütigste Reinigungs-App der Studie.

Smartphone ohne App reinigen

„Wer sein Smartphone sicher reinigen möchtest, ohne Daten preiszugeben zu gefährden, sollte auf manuelles Reinigen zurückgreifen. Auf iPhones sollten Nutzer regelmäßig unnötige Fotos und Videos löschen, insbesondere aus dem Ordner „Zuletzt gelöscht“. Auch die Reduzierung der Bildqualität in der Kamera-App kann helfen, Speicherplatz freizugeben. Darüber hinaus ermöglicht das Menü „iPhone-Speicher“ in den Einstellungen den Nutzern, Apps nach Größe oder dem Datum der letzten Nutzung zu sortieren und zu entscheiden, ob sie gelöscht oder ausgelagert werden sollen“, empfiehlt Monika Sackute.

Analyse-Methodik
Für die Untersuchung hat Surfshark die zehn beliebtesten Cleaner Apps im US-amerikanischen Apple App Store analysiert. Die Auswahl erfolgte über das Tool AppMagic für den Zeitraum Februar 2025. Dabei wurden die Datenschutzangaben der Apps auf ihre Datenerhebung für „Third-Party Advertising“ sowie die erfassten und weitergegebenen Nutzerdaten geprüft.

 

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