Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main die Domain des Darknet-Marktplatzes Archetyp Market beschlagnahmt. Zudem wird ein 30-jähriger deutscher Staatsangehöriger beschuldigt, zusammen mit mehreren anderen Personen über den Marktplatz illegale Drogen „in nicht geringer Menge“ bandenmäßig gehandelt zu haben.
Der Hauptverdächtige wurde von einer Spezialeinheit der spanischen Nationalpolizei an seinem Wohnsitz in Barcelona festgenommen. Neben seiner Wohnung in der spanischen Metropole wurden weitere Objekte in Hannover, im Landkreis Minden-Lübbecke sowie in Bukarest durchsucht. Im Anschluss an die Festnahme wurden weitere Durchsuchungsmaßnahmen in Deutschland und Schweden durchgeführt. Sie richteten sich gegen Moderatoren des Archetyp Market sowie Verkäufer auf der Plattform.
Unter anderem beschlagnahmten die Ermittler acht Mobiltelefone, vier Computer und 34 Datenträger. Zudem wurden Vermögenswerte in Höhe von 7,8 Millionen Euro sichergestellt. In einem Rechenzentrum in den Niederlanden wurde zudem die für den Betrieb der kriminellen Plattform genutzte Serverinfrastruktur sichergestellt und abgeschaltet. „Die sichergestellten Daten sind Grundlage für weitere internationale Ermittlungen gegen kriminelle Verkäufer und Nutzer der Plattform“, teilte das BKA mit.
Den durch die ZIT und das BKA koordinierten Maßnahmen im Zuge der internationalen Operation „Deep Sentinel“ gegen den Archetyp Market gingen laut BKA langwierige und aufwändige verdeckte Ermittlungen in den beteiligten Staaten voraus, welche von Europol und Eurojust unterstützt wurden. Neben Ermittlungsbehörden in den Niederlanden und Spanien waren auch die schwedische Polisen sowie das US-Justizministerium, Homeland Security Investigations und die US-Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS) beteiligt.
Carsten Meywirth, Leiter der Abteilung Cybercrime, kommentiert: „Mit Archetyp Market haben wir den ältesten, noch aktiven Darknet-Marktplatz vom Netz genommen. Das Umsatzvolumen von mindestens 250 Millionen Euro zeugt von seiner Größe und Bedeutung. Dass es nach unseren aufwändigen Ermittlungen nun in enger internationaler Zusammenarbeit gelungen ist, den Betreiber zu identifizieren und zu verhaften stellt klar, dass sich niemand auf Dauer der Strafverfolgung entziehen kann. Das gilt auch für die Nutzer der illegalen Handelsplattform.“
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