Leider ist FileAssurity eindeutig eher als Verschlüsselungsprogramm mit Archivierungsfunktion gedacht denn als Archivierungsprogramm mit integrierten Sicherheitsfunktionen. Viele Heim- und Kleinbüroanwender werden daher sicherlich die Benutzerfreundlichkeit von Archivierungsprogrammen mit eingebauter Sicherheit wie z.B. CuteZip bevorzugen.

Installation

Nach einem Standard-Installationsvorgang lernt der Anwender die freundliche, Explorer-ähnliche Benutzeroberfläche von FileAssurity kennen, in der die meiste Arbeit erledigt werden kann. Zu den Auswahlmöglichkeiten in der Werkzeugleiste gehören Funktionen wie „Secure“, womit man signierte Dokumente erstellt, und „Unsecure & Verify“, womit man signierte Dokumente öffnen kann. Eine Checkbox mit dem Titel „Save as Archive“ dient der Erstellung komprimierter Dateiarchive, und zwei Dropdown-Menüs ermöglichen das Umschalten zwischen den zum Signieren und Schützen des Dokuments verwendeten Schlüsseln. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht.

Funktionen

Nach dem ersten Start von FileAssurity öffnet sich eine Dialogbox, die den Anwender zum Erstellen einer Passwort-geschützten Datei auffordert. Diese Datei enthält die Schlüssel für die Verifizierung, den Zugang, die Signierung und den Schutz von Dateien. Bei einem solchen Schlüssel handelt es sich um eine auf dem Computer gespeicherte verschlüsselte Zeichenfolge. Nach der Signierung eines Dokuments mit einem Schlüssel kann der Leser sicher sein, dass niemand den Inhalt der Datei verändert hat.

FileAssurity basiert auf einer PKI-fähigen, 256-bit starken Verschlüsselung – das heißt, es handelt sich dabei um umfangreiche Sicherheit für den Schutz von Daten. Generell lässt sich sagen, dass ein Hacker oder sonstwie böswilliger Mensch um so länger braucht, um eine Verschlüsselung zu knacken je mehr bits zur Verschlüsselung des Dokuments verwendet werden. Wenn man mag, kann man die Dateien so verschlüsseln, dass die Entschlüsselung entweder nur durch einen oder aber durch mehrere Anwender möglich ist – perfekt für die Bürokommunikation. Sind die Dateien dann einmal verschlüsselt, lassen sie sich auf sichere Weise speichern, indem man sie einfach per Drag & Drop auf ein beliebiges Speichermedium zieht: Disketten, CDs, DVDs oder ZIP-Disketten.

Wie bei anderen Verschlüsselungsprogrammen auch können Dateien, die einmal von FileAssurity gesichert wurden, nicht mehr von anderen Verschlüsselungsprogrammen geöffnet oder entschlüsselt werden. Der kostenlos downloadbare FileAssurity Reader (Download) steht erst nach der Registrierung des Programms zur Verfügung, ermöglicht es aber den Leuten, mit denen man verschlüsselte Dateien austauscht, diese zu öffnen, ohne selbst FileAssurity zu kaufen. Zum Entschlüsseln der Dateien benötigen die Empfänger aber trotzdem noch die Codierungsschlüssel – man muss ihnen also die passenden Schlüssel selbst schicken.

Als Zusatzfunktion bietet FileAssurity die Möglichkeit, Dateien sicher zu löschen, indem sie in Übereinstimmung mit den US-Regierungsstandards mehrfach überschrieben werden. Das bedeutet, dass eine einmal mit FileAssurity gelöschte Datei unwiederbringlich gelöscht ist.

Performance

Während der Verschlüsselung der Datei kann FileAssurity sie auch in einem sicheren programmeigenen Dateiformat archivieren, das ZIP-Dateien ähnelt. Ungesicherte Dateien lassen sich zudem für den Versand per E-Mail komprimieren – allerdings war die Komprimierungsgeschwindigkeit von FileAssurity um einiges langsamer als bei jedem anderen bisher getesteten Archivierungswerkzeug. Beim Versuch, ein Verzeichnis mit einer Größe von einem Gigabyte zu sichern und zu archivieren, arbeitete FileAssurity zum Beispiel quälend langsam, verlangsamte das gesamte Testsystem und gab das Unterfangen schließlich ganz auf. Gelegentlich zeigte FileAssurity außerdem ein unregelmäßiges, launenhaftes Verhalten, so wie das Taskbar-Icon, das während der Verschlüsselung eines Verzeichnisses ohne ersichtlichen Grund mehrfach aufblinkte.

Ein weiteres Ärgernis: Bei der Verschlüsselung und Archivierung von Verzeichnissen mit mehreren Dateien zeigte FileAssurity in den Tests unnötigerweise mehr als eine Dialogbox an: eine für den Fortschritt des ganzen Verzeichnisses und weitere für jede einzelne Datei. Und zusätzlich blinkte jede Verlaufsanzeige auch noch auf eine ablenkende Art und Weise.

Dokumentation und Support

Zur Fehlersuche bei FileAssurity steht das Online-Handbuch entweder über den Hilfe-Befehl des Programms oder auf der Website zur Verfügung. Im ersten Jahr erhält man kostenlosen technischen Support per E-Mail mit einer garantierten Reaktionszeit von 96 Stunden.

Die Sicherheit in FileAssurity gehört zum Besten, was es derzeit gibt. Dennoch bietet das Programm nicht ganz so vielfältige Verwendungsmöglichkeiten wie andere Komprimierungstools. Besonders in Bezug auf die starken Sicherheitsfunktionen sieht FileAssurity aber trotzdem sehr viel versprechend aus. In der Zwischenzeit steht mit CuteZip ein benutzerfreundlicheres Programm zur Verschlüsselung und Datenkomprimierung zur Verfügung.

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