Zusätzlich zur integrierten Grafik besitzt der Shuttle XPC SN41G2 sogar noch einen AGP. Man könnte also den Multimedia-Chipsatz von Nvidia sogar noch durch eine vollwertige Grafikkarte erweitern. Das ist im Normalfall aber nicht nötig, wie Benchmark-Tests mit dem Shuttle-Nforce2-System beweisen. 3944 Punkte im 3DMark 2001 SE sind mehr als doppelt so viel, wie eine „Intel Extreme Graphics“ schafft – und für die üblichen Spiele absolut ausreichend. Echte Zocker, die anspruchsvolle 3D-Effekte wie in Comanche4 mit bester Qualität erleben wollen, werden aber zu einer aktuellen Radeon-Karte greifen.
Unter den integrierten Chipsätzen stellt die im Nforce2 verwendete Geforce4 MX einen Rekord auf. Gute Multimedia-Performance bedeutet das aber noch nicht. Im Test liegt das Athlon-System klar hinter Konkurrenten mit schwächerer Grafik, aber Pentium-Prozessoren, die erweiterte Befehlssätze für Multimedia bieten – und vor allem einen doppelt so großen Level2-Cache mit 512 KByte. Sind Videoschnitt oder 3D-Berechnung aber keine täglich anfallenden Aufgaben, hält das Athlon-System allemal mit. Und der erzielte Wert bei Office-Anwendungen ist sogar ausgezeichnet.
Der Shuttle XPC SN41G2 (bestehend aus Gehäuse und Mainboard) wurde für den Test mit einem preisgünstigen Athlon XP/2100+ ausgestattet, einer Seagate Barracuda IV mit 80 GByte, DVD-ROM-Laufwerk von Sony und 512 MByte DDR-Speicher (von dem das Grafik-Subsystem standardmäßig 32 MByte und maximal 128 MByte für sich beschlagnahmt).
Mehr als ausreichend ist allerdings die Ausstattung mit Anschlüssen, die der Barebones-Rechner bietet. Wie bei Shuttle-Systemen üblich sitzen Anschlüsse für Mikrofon, Kopfhörer, zwei USBs und ein Firewire-Port schon an der Vorderseite. Rückseitig stehen zwei weitere USBs, zwei VGA-Anschlüsse und ein TV-Out zur Verfügung. Die letzten beiden Punkte muss man hervorheben – sie existieren nur dank Nforce-Chipsatz. Auch finden sich dort ein zweiter und ein dritter Firewire-Port und der Netzwerkausgang. Ein Modem müsste man in den einzigen PCI-Steckplatz einbauen.
Die Ausbaufähigkeiten des Gerätes halten sich natürlich in Grenzen. Ein AGP- und ein PCI-Steckplatz sind wie gesagt vorhanden, immerhin mehr als bei den meisten Kompakt-PCs dieser Größenordnung. Für Speicher besitzt das Mainboard zwei Bänke. Je ein 5,25-Zoll-Laufwerk, ein 3,5-Zoll-Laufwerk und ein internes Laufwerk finden Platz, also typischerweise Floppy, Festplatte und optisches Laufwerk. Wem das nicht genügt, der ist mit diesem System falsch beraten, obwohl notfalls auch ein externer DVD-Brenner (dies nur als Beispiel) in Frage kommt.
Die Barebones-Systeme von Shuttle werden durch einen kleinen Netzteillüfter und einen großen Gehäuselüfter gekühlt. Dem Gehäuselüfter führen Heatpipes die Hitze des Prozessors zu; einen Prozessorlüfter gibt es nicht. Wer möchte, kann die Prozessorhitze automatisch überprüfen lassen und den Gehäusekühler bei Bedarf zuschalten lassen.
Hier sitzt auch eine mögliche schwerwiegende Fehlerquelle bei der Installation. Dreht man die Befestigungsschrauben des Lüfters zu weit zu (das Handbuch spricht von maximal 4 kg Belastung), versagt das Messsystem. Bei intensivem Betrieb schaltet sich dann der Lüfter im Sekundentakt an und aus, egal welche Temperaturgrenze festgelegt war, und erzeugte eine Art Heulen. Bei nur leicht zugedrehtem Lüfter arbeitet das System korrekt und gewohnt ruhig.
Shuttle hat für dieses und ähnliche Geräte ein Zubehörprogramm vom Parallelport bis zum farblich passenden Laufwerk im Programm. Dies kann man über die Website des Herstellers gut erkunden. Für den Test stellte Shuttle neben dem Gerät selbst auch eine Tragetasche zur Verfügung. Diese entspricht einer kleinen Sporttasche (Badmintonschläger finden allerdings keinen Platz); das Gehäuse füllt sie vollkommen aus. Für Kabel, Medien und Accessoires stehen aber drei Seitentaschen zur Verfügung, außerdem passen einige Kleinteile in ein Netz im Deckel. Wer auf diese Weise seinen Rechner transportieren möchte, benötigt also zusätzliche Taschen für eventuelle Peripheriegeräte. Eine witzige Idee ist die Tragetasche aber allemal.
Der Preis des Systems beträgt bei einem vom Hersteller empfohlenen Online-Shop 399 Euro. Die Tragetasche kostet 39 Euro. Dazu muss man für das Testgerät rechnen: DVD-Laufwerk 50 Euro, Festplatte 100 Euro, Speicher 100 Euro, Prozessor 110 Euro, Summe 800 Euro ohne Software und Betriebssystem. Ein guter Preis für einen vielseitigen Home-PC in einem äußerst ansprechenden Gehäuse.
Mit dem günstigen Prozessor und dem leistungsfähigen Nforce2-Chipsatz von Nvidia ist ein ordentliches Allroundgerät möglich. Problematisch ist nur die etwas anfällige Kontrolle der Prozessorkühlung. Die Leistung bei Applikationen reißt niemanden vom Hocker, reicht aber für fast alle Zwecke aus.
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