US-Staatsanwälte untersuchen Microsofts Preise

Terminal Server diskriminiert Nicht-NT-Nutzer / Kein Zusammenhang mit Kartellrechtsprozeß

Die US-Staatsanwaltschaft untersucht Vorwürfe, wonach Microsofts Preise für verschiedene Softwareprodukte übermäßig hoch seien. Dies könne nur auf eine Monopolstellung des Unternehmens von Bill Gates zurückgeführt werden, erklärten Sprecher der Regierung.

Die Fahnder nehmen nach Angaben amerikanischer Agenturen ganz speziell den von Microsoft vertriebenen Terminal Server unter die Lupe. Dieses Produkt sorgt dafür, daß „dumme“ Rechner mit den verschiedensten Betriebssystemen auf Anwendungen, die auf einem Windows-NT-Server gelagert sind, zugreifen können.

Ursprünglich war das Konzept von Citrix entwickelt worden und wurde in Kombination mit dem NT-Betriebssystem zeitweise unter dem Namen „Hydra“ gehandelt. Es galt als Gegenstück zum Konzept des Network Computers (NC), wie es von Sun, Oracle und IBM propagiert wurde.

Anwender, die den Terminal Server einsetzen, aber ein anderes System als Windows NT auf ihrem Zentralrechner nutzen, zahlen 200 bis 250 Dollar mehr an Lizenzgebühren pro angeschlossenem Terminal als NT-Nutzer. “Das läßt die Anwender davor zurückschrecken, eine andere Plattform als Windows einzusetzen“, kommentiert der Chef der Software Publishers Association, Ken Wasch, den Effekt der Zusatzgebühr.

Rechtsexperten winken jedoch ab: Selbst ein De-facto-Monopolist habe in den USA das Recht, die Preise für seine Produkte nach Belieben festzusetzen. Dennoch könnte das Vorgehen der Beamten einen weiteren Schatten auf das Kartellverfahren gegen die Softwareschmiede werfen.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

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