Plattenverband klagt gegen MP3-Portal

Musikindustrie macht Internet-Musik für Gewinnrückgang verantwortlich

Die Branchenvereinigung International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) hat eine Klage gegen das norwegische Unternehmen Fast Search & Transfer eingereicht. Das Unternehmen ist Betreiber der Suchmaschine MP3-Search, die unter anderem für die „Portal-Site“ von Lycos Musikstücke im MP3-Format aufstöbert (ZDNet berichtete).

Die IFPI begründe ihren Schritt damit, daß es sich bei den mit dem Suchwerkzeug gefundenen Liedern im Normalfall um illegale Kopien handele. Nach Angaben der IFPI wird die norwegische Polizei die Ermittlungen im April aufnehmen.

Damit macht sich die Organisation verständlicherweise wenige Freunde in den Reihen der MP3-Anbieter: „Die Klage ist ein Versuch, die Entwicklung des Internet zu stoppen“, kommentierte Lorraine Comstock, Sprecherin von Diamond Multimedia Systems. Diamond produziert das MP3-Abspielgerät „Rio“.

Die neue Klage der Musikindustrie relativiert die Äußerungen der Chefin der US-Musikbranchenvereinigung RIAA (Recording Industry Association of America), Hilary Rosen. Sie hatte Anfang der Woche in einem Interview mit dem US-Magazin „Wired“ noch Sympathie für das Audio-Kompressionsverfahren bekundet.

Die RIAA hat Ende letzter Woche zudem eine Studie veröffentlicht, wonach die Verkaufszahlen von CDs weltweit deutlich zurückgegangen seien – besonders stark im Segment der 15- bis 24jährigen. Sprecher der Organisation machten den MP3-Boom für den Rückgang verantwortlich.

Umfangreiche Grundlageninformationen zur Debatte um den MP3-Standard liefert ein großes ZDNet Special.

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