Das Betriebssystem-Unternehmen Be, gegründet 1990 vom Ex-Apple-Vizechef Jean-Louis Gassee, hat einen großen Fisch an Land gezogen: Gestern teilte die Firma mit, Compaq Computer (Börse Frankfurt: CPQ) habe ihr Be-OS in Lizenz genommen. Der PC-Hersteller wolle das speziell auf Online-Kleingeräte zugeschnittene System, Codename „Stinger“, auf seiner nächsten Generation von Internet-Appliances zum Einsatz bringen.
„Ich glaube, dass wir auf lange Sicht unser Geld mit Internet Appliances machen“, sagte der Be-Cheftechnologe Steve Sakoman. „Wir haben dafür genau das richtige Angebot.“ Allerdings gab Compaq keine Garantie, Stinger auch wirklich auf Geräten wie Handhelds zum Einsatz zu bringen.
Stinger enthält die wichtigsten Komponenten des „regulären“ Be-OS, dazu einen Opera-Browser und verschiedene Applikationen inklusive Video-Player.
Ursprünglich war das Be-OS als Alternative zu Apples Mac-OS für PowerPC-Rechner gedacht. Auf der Software Development ’98 Conference in San Francisco demonstrierte Be erstmals eine funktionierende Version für Pentium-Rechner. Mit dem Verkauf dieser PC-Version tat sich das Unternehmen aber schwer: Lediglich Hitachi hat einige Desktop-Rechner mit dem Be-OS bespielt, auch dies nur in Japan.
1996/97 spielte Apple mit dem Gedanken, Be beziehungsweise dessen Betriebssystem kaufen, doch die Verhandlungen scheiterten an zu hohen Forderungen von Gassee. Im November vergangenen Jahres investierte dann Intel (Börse Frankfurt: INL) zusammen mit einigen Risikokapital-Unternehmen in die amerikanische Software-Firma.
Kontakt:
Compaq, Tel.: 089/99330
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