Bundesinnenminister Otto Schily hat in einer Presseerklärung die Gründung einer „Task Force“ gegen Internet-Angriffe angekündigt. Er reagierte damit auf die Attacken in der vergangenen Woche in den Vereinigten Staaten, als Unbekannte acht prominente Sites mittels Denial-of-Service-Tools lahmgelegt hatten.
Geplant ist Folgendes: Mitarbeiter des Innenministeriums, des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik sollen zusammen Daten über die Angriffe auswerten. Die Gruppe soll prüfen, welches Ausmaß an Bedrohung es in Deutschland gibt und welche „Gegenmaßnahmen erforderlich und geeignet sind“.
Die „Task Force“ wird sich am Freitag konstituieren. Ein bis zwei Leute aus oben genannten Behörden sowie dem Bundeswirtschaftsministerium werden „den Handlungsbedarf feststellen“, wie der Pressesprecher des Innenministeriums, Roger Kiel, gegenüber ZDNet sagte. Danach entscheidet sich, wie und in welchem Umfang die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe stattfinden wird. Danach sollen sie Providern, Institutionen und Privatleuten „Hilfe zur Selbsthilfe“ für ein sicheres Internet geben.
Dass Anspruch und Realität in diesem besonderen Fall allerdings auseinanderklaffen, wurde am Montag klar. Der Chef der Netzwerk-Firma Hadix, Hans Damschke, hatte sich an das BKA gewandt, weil über seine Server von Unbekannten DoS-Attacken gefahren wurden. Die Bundespolizei zeigte sich allerdings nur bedingt einsatzbereit. „Die haben mich an das LKA weiterverwiesen, und die meinten, ich sollte die örtliche Polizeidienststelle aufsuchen“, berichtete Damaschke. Dort solle er die Protokolle über den Missbrauch des eigenen Systems vorlegen.
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