Microsoft legt Berufung ein

Bei der nächsthöheren Gerichtsinstanz

Wenige Stunden, nachdem Richter Thomas Jackson den Antrag von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), auf Aussetzung der Aufteilung des Konzerns abgelehnt hat, legte der Konzern bei der nächst höheren Gerichtsinstanz Berufung gegen das Urteil vom 7. Juni ein.

Zudem beantragten die Anwälte von Microsoft erneut die Aussetzung des Konzernsplits. Das Unternehmen möchte, dass mit der Umsetzung dieser Maßnahme so lange gewartet wird, bis das Berufungsgericht sein Urteil gesprochen hat. Bereits früher hatte dieser Gerichtshof im Sinne des Softwarekonzerns entschieden.

In einer Stellungnahme zur Abgabe der Berufungs-Schrift sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer: „Wir haben hier bei Microsoft ein Weltklasse-Team zusammengestellt. Im Laufe von 25 Jahren hat unser Team weitreichenden Nutzen für die Wirtschaft und die Verbraucher erarbeitet. Dieses Gerichtsurteil ist ein Signal an Microsoft und andere, die geistiges Eigentum schaffen: Wenn Du zu populär oder zu erfolgreich bist, kann die Regierung Dir Dein Werk wegnehmen und es anderen geben kann“.

Sowohl Richter Jackson als auch das klageführende US-Justizministerium hatten darauf gedrängt, die Berufung gleich vor dem Supreme Court, dem höchsten zuständigen Gerichtshof zu verhandeln.

Am Mittwoch Abend vergangener Woche hatte Richter Jackson das lang erwartete Strafmaß für Microsoft festgesetzt. Der Softwarekonzern wurde prinzipiell in allen in den vergangenen zwei Jahren kritisierten Punkten zu Modifikationen seiner Geschäftstätigkeiten verurteilt. Darüber hinaus soll er zweigeteilt werden. Nur so könne verhindert werden, dass Microsoft weiterhin seine Monopol-Stellung ausnutzt.

Wie im Vorfeld gemutmaßt, soll die eine Firmenhälfte die Oberhoheit über Windows erhalten, die andere Hälfte soll Applikationen und Internet-Anwendungen bekommen. Jackson ordnete eine Frist von vier Wochen an, in denen der Konzern eigene Pläne für einen Split vorlegen muss. Die Teilung müsse zehn Jahre lang Bestand haben und streng überwacht werden, da sich der Konzern im Laufe des Verfahrens alles andere als vertrauenswürdig gezeigt habe.

Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen“.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

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