Angesichts seines bevorstehenden Rauswurfs bei Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) hat Unternehmensgründer Gerhard Schmid seinen Schreibtisch geräumt. Wie die „Financial Times Deutschland“ weiter berichtete, schmiedet er mit engen Mitarbeitern bereits wieder Pläne für die Gründung eines neuen Mobilfunkanbieters.
Sein vom Großaktionär France Télécom betriebener Rauswurf bei Mobilcom soll nach Angaben aus Unternehmenskreisen am Nachmittag vom Aufsichtsrat beschlossen werden. France Télécom ist mit 28,5 Prozent an Mobilcom beteiligt. Der französische Konzern und Schmid liefern sich seit Monaten einen öffentlichen Schlagabtausch. Hintergrund des Streits ist die Strategie beim Aufbau des UMTS-Netzes in Deutschland. Mobilcom hat eine der sechs Lizenzen für den Mobilfunk der dritten Generation erworben und Schmid wollte voll durchstarten.
Die mit riesigen Schulden belastete France Télécom dagegen wollte erstmals nur das Nötigste investieren. Zudem gab es Auseinandersetzungen um ein Aktienpaket von Schmids Ehefrau. Der Streit verschärfte sich in den vergangenen Wochen derart, dass France Télécom die Zusammenarbeit mit Mobilcom aufkündigte und den Abgang von Schmid forderte. In einer Krisensitzung des Mobilcom-Aufsichtsrates vor zwei Wochen konnte sich Schmid noch durchsetzen.
Die damals für eine Abwahl notwendige Zweidrittel-Mehrheit wurde verfehlt. Für Schmids Rauswurf stimmten nur sieben der zwölf Mitglieder des Gremiums. Diese Zahl würde nun aber reichen, weil bei der Abstimmung am Freitagnachmittag nur noch eine einfache Mehrheit notwendig ist. Unterdessen sackte der Börsenkurs von France Télécom weiter ab und erreichte einen neuen historischen Tiefstand: In Paris verlor die französische T-Aktie erneut gut fast sechs Prozent und war Vormittag nur noch 12,15 Euro wert.
Kontakt: Mobilcom, Tel.: 04331/6900 (günstigsten Tarif anzeigen)
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