Spionage bei Ericsson: Schweden weist russische Diplomaten aus

Angeblich auf frischer Tat ertappt, doch Moskau behält sich Reaktion vor

Wegen Industriespionage gegen den schwedischen Telekomausrüster Ericsson hat Stockholm zwei russische Diplomaten ausgewiesen. Zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft seien zu „unerwünschten Personen“ erklärt worden und hätten Schweden bereits verlassen, sagte eine Stockholmer Außenamtssprecherin. Das Moskauer Außenministerium erklärte daraufhin, Russland sei „überrascht und enttäuscht“ und behalte sich eine „angemessene Reaktion“ vor.
Drei frühere oder derzeitige Ericsson-Angestellte waren vergangene Woche wegen Industriespionage festgenommen worden. Schwedischen Medienberichten zufolge wurde ein vor sechs Monaten entlassener Mitarbeiter auf frischer Tat ertappt, als er seinem russischen Komplizen geheime Daten übergab. Dabei handele es sich vermutlich um Informationen über Funk- und Radarsysteme, wie sie für Kampfflugzeuge eingesetzt werden. 2000 der 72.000 Ericsson-Mitarbeiter arbeiten im militärischen Bereich, vor allem in der Sparte Microwave Systems.

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