Wer einmal im Kinosaal ganz vorne links saß, kennt das Problem: Der optimale Hörgenuss inklussive Sorround-Sound ist dort nicht gegeben. Das soll sich in Kürze ändern: Forscher der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Elektronische Medientechnologie AEMT in Ilmenau haben ein neues Soundsystem entwickelt, „das hervorragenden Klang in jedem Raum und auf jedem Platz bringt“. Die neue Technologie wird auf der CeBIT (12. bis 19. März 2003) zu hören sein.
„Der Qualitätssprung ist größer als der Schritt von der Mono- zur Stereo-Wiedergabe“, verspricht der Projektleiter Karlheinz Brandenburg. Das neue Soundsystem ermögliche eine extrem realistische Audiowiedergabe in beliebigen Räumen. Das Hörerlebnis basiere auf dem Prinzip der Klangfeldsynthese, das an der TU Delft (Niederlande) erfunden worden sei.
Anders als bei bereits existierenden Verfahren wie zum Beispiel bei der 5.1-Surround-Technologie, könne ein neues Aufnahmeverfahren verwendet werden: Nicht nur den Ton an sich, sondern auch die Schallcharakteristik des umgebenden Raums und Informationen über die räumliche Anordnung der Schallquellen würden aufgezeichnet. Der Vorteil sei, dass ein natürlicher räumlicher Klangeindruck über einen großen Bereich des Filmtheaters möglich sei. „Egal wo der Zuschauer im Kino sitzt, er hört die Dialoge und Effektgeräusche immer aus der richtigen Richtung und Entfernung“, behauptet die Entwicklerin Sandra Brix.
Allerdings reicht die herkömmliche Lautsprecheranzahl dafür nicht mehr aus: „Eine ausgeklügelte Computertechnik und fast 200 im Raum verteilte Lautsprecher“ sollen für das perfekte Klangerlebnis sorgen. Nicht nur im Kino, sondern auch zu Hause soll die Technologie verbesserten Sound auf jeden Platz bringen. Die Forscher arbeiten bereits an der Stereoanlage der Zukunft, die das Wohnzimmer in einen „Konzertsaal mit optimaler Akustik“ verwandelt.
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