Der deutsche Halbleitermarkt hat nach Zahlen des Branchenverbands ZVEI im September erneut zugelegt und dabei die Steigerungsraten der Vormonate übertroffen. Dennoch bestehen dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) zufolge Schwächetendenzen fort.
Im September sei der Halbleiter-Umsatz im Inland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent geklettert, teilte der ZVEI am Mittwoch in Frankfurt mit. Damit seien die Wachstumsraten der Monate August und Juli in Höhe von zehn beziehungsweise acht Prozent noch übertroffen worden. Die Umsätze hätten trotz der Urlaubsmonate und damit früher als geplant deutlich angezogen. „Dennoch bleiben Schwächetendenzen durch immer noch relativ niedrigen Auftragseingänge.“
Das Verhältnis der Auftragseingänge zum Umsatz (Book-to-Bill), das in der Branche als wichtiger Indikator für den mittelfristigen Trend gilt, bezifferte der ZVEI für September auf 0,93 und damit auf Vormonatshöhe. Damit standen rechnerisch jedem umgesetzten Euro nur 93 Cent an neuen Aufträgen gegenüber. Anfang 2003 waren noch Werte von über eins verzeichnet worden.
Seit über zwei Jahren durchläuft die Chipindustrie weltweit die schwerste Krise ihrer Geschichte. Überkapazitäten und fehlende Investitionen der Unternehmen sorgten für einen Preisverfall von mehr als 70 Prozent in einzelnen Bereichen. Zuletzt kamen jedoch von mehreren Konzernen positive Signale. So hat etwa der Branchenprimus Intel im dritten Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppelt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Technologieaktien – darunter deutsche Firmen wie Infineon, Epcos oder SAP – konnten am Mittwoch von dieser Nachricht profitieren.
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