Neue Software bedroht Privatsphäre

Ohne Wissen des Empfängers sollen Mailsender erfahren, ob und wie lange ihre Botschaft gelesen wurde

Eine neue Software ermöglicht es, herauszufinden, ob E-Mails tatsächlich gelesen werden oder nicht. Außerdem liefert Didtheyreadit Informationen über den Ort, wo das E-Mail gelesen wurde, sowie über die Dauer des Lesevorganges. Das neue an Didtheyreadit ist, dass der Empfänger nicht weiß, dass sein E-Mail derart überwacht wurde, wie die New York Times (NYT) berichtet.

E-Mail-Programme wie Outlook oder Eudora bieten zwar einen Service an, der den Empfänger auffordert, den Sender nach Erhalt eines E-Mails zu verständigen. bietet einen ähnlichen Service, der dem Sender ein E-Mail schickt, sobald der Empfänger das E-Mail geöffnet hat. Auch bei Online-Grußkarten kann man die Option wählen, verständigt zu werden, wenn die Karte geöffnet wird.

Kritiker sehen die Privatsphäre gefährdet, der Hersteller Rampell Software kontert damit, dass Didtheyreadit gegen Spam-Filter ankämpfen soll, da viele E-Mails aufgrund von Spam-Filtern nicht mehr beim Empfänger landen. Alastair Rampell, ein Entwickler der Software, hat seit dem Launch am 24. Mai bereits über 1000 Beschwerde-E-Mails erhalten. Der Inhalt war zweigeteilt: die einen beschwerten sich über den Überwachungsfaktor des Services, die anderen darüber, dass es nicht einwandfrei funktioniert. Die Software verstößt nicht gegen das US-Pirateriegesetz.

Didtheyreadit kann in verschiedenen Abo-Varianten gekauft werden, 25 Dollar sind beispielsweise für drei Monate, 50 Dollar für das ganze Jahr zu bezahlen. Bis zu fünf Nachrichten können monatlich gratis versendet werden.

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2 Kommentare zu Neue Software bedroht Privatsphäre

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  • Am 4. Juni 2004 um 12:31 von Christian Maps

    Funktioniert kaum – Nepp – Technischer Hintergrund
    Das Verfahren ist nicht neu, Spammer nutzen es bereits seit vielen Jahren. Auch gibt es ähnliche Services schon seit Jahren.
    Stichwort: Web-Bugs

    Die Mail wird in eine HTML-Mail umgeformt und ein Link auf ein unsichtbares Bild mit der Größe 1×1 Pixel eingefügt. Die Bild URL ist ein Unikat, und bei jedem Rendern der HTML Mail wird das Bild angefordert.

    Das haben aber mitlerweile selbst Firmen wie Microsoft erkannt: Outlook 2003 lädt keinen HTML-Inhalt von extern mehr nach, andere Mailer können dies schon seit Jahren. Auch Hersteller von Desktop-Firewalls wie ZoneAlarm integrieren WebBug Filter in ihre Produkte. Wer also aktuelle Software einsetzt, kann nicht mehr "getrackt" werden. Punkt.
    Firewalladmins können alternativ auch einfach die URL/IP von didtheyreadit.com sperren, dann geht auch nichts mehr.

    Weiterer Aspekt: Wer seine Mails digital signiert, kann den Service nicht nutzen, da die Mail von didtheyreadit geändert wird und jeder Empfänger diese Manipulation bemerkt.

    Ausserdem muss man blind seine privaten Mails einem unbekannten Anbieter anvertrauen, über dessen Server ja die Mails ausgeliefert werden. Ich wäre da sehr vorsichtig!

    Fazit: Ein veraltetes Verfahren, keine neue Innovation, dabei sehr teuer und zunehmend unbrauchbar.

    Bitte liebe Online-Redakteure recherchiert das nächste Mal doch etwas genauer!

  • Am 4. Juni 2004 um 10:25 von Hartmut Bauche

    Auch mit Firewall?
    Das funktioniert auch bei eingeschalteter Firewall? Dürfte eigentlich nicht möglich sein.

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