Oracle-CEO Larry Ellison sagte am Freitag vor Gericht aus, dass sein Unternehmen schon im Jahr 2000 kurz vor der Übernahme von Peoplesoft stand. Gescheitert sei der Deal letztendlich an CEO Craig Conway, der das neue Unternehmen unbedingt leiten wollte. Dieser Preis war Ellison offensichtlich entschieden zu hoch.
Oracle versucht derzeit, die von Peoplesoft gegen eine Übernahme in Stellung gebrachten Maßnahmen juristisch aus dem Weg zu räumen. Der Prozess läuft seit einer Woche und wird vor dem Delaware Chancery Court verhandelt. Das Ellison-Unternehmen muss beweisen, dass die von Peoplesoft initiierten Maßnahmen nicht im Interesse der Aktionäre sind.
Verschätzt hat sich Ellison offenbar bei der Dauer, die eine Übernahme von Peoplesoft in Anspruch nimmt. Am Freitag sagte er vor Gericht, dass er geglaubt habe, die Annahme des im Juni 2003 unterbreiteten Angebots sei eine Sache weniger Wochen.
Peoplesoft wehrte sich jedoch nach Kräften und versuchte erfolgreich, den Deal durch das US-Justizministerium stoppen zu lassen. Der kürzlich zu Ende gegangene Prozess endete mit einer Niederlage für das Ministerium und machte Oracle den Weg frei für die Übernahme.
Den Vorwurf, Peoplesoft-Produkte nach einer Akquisition nicht weiter pflegen zu wollen, bestritt Ellison in seiner Aussage. Die Einstellung der Produktlinie sei eine „dumme Idee“, die Milliarden Dollar verschwenden würde.
Dass diese Befürchtung nicht ganz unbegründet sind, ist in einem Schreiben von Oracles Vice President of Analyst Relations zu lesen: „Wir planen nicht, die Weiterentwicklung von Peoplesoft-Produkte voranzutreiben“, so das Fazit der Oracle-Führungskraft. Ellison entschuldigte die Aussage damit, dass es schwierig sei, 40.000 Mitarbeiter auf Linie zu halten.
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