Elster macht Ärger: Nachdem der Staat Unternehmen dazu verpflichtet hat, Umsatzsteuer-Voranmeldungen nur noch auf elektronischem Wege abzugeben, ist genau dies derzeit nicht möglich: „Unsere Server sind derzeit leider überlastet. Bitte senden Sie Ihre Umsatzsteuer-Voranmeldung oder Lohnsteuer-Anmeldung erst am 11. oder 12.02.2005“, lässt die Website für die elektronische Steuererklärung verlauten.
Prekär ist dies vor allem deshalb, weil Unternehmen bis zum 10. eines Folgemonats verpflichtet sind, ihre Umsatzsteuer-Voranmeldung abzugeben. Diese Frist ist am gestrigen Donnerstag abgelaufen. Ob der Server-Probleme gibt sich Elster aber gönnerisch: „Ein Verspätungszuschlag für die verspätete Übermittlung wird nicht festgesetzt werden“, so die Site.
Seit dem 1. Januar dürfen die Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Lohnsteuer-Anmeldungen nur noch auf elektronischem Wege übermittelt werden – die Post-Form ist tabu und wird nur noch in Ausnahmefällen genehmigt. Dies bedeute vor allem jene Mittelständler ein Problem, die bislang Internet oder PC in ihrer Firma nicht nutzten oder wenig Vertrauen in die elektronische Übermittlung der Daten hatten. Ein weiteres Problem war, dass die Erklärung fürs Erste nur mit Windows-PCs möglich war. Das Programm „ElsterFormular 2004/2005“ ist selbst in der aktuellen Version 6.1.0 vom 28. Januar 2005 nur mit Windows-Betriebssystem nutzbar. User von Apple- oder Linux-Systemen schauen in die Röhre. Allerdings gibt es andere, teils kommerzielle Programme, mit denen das Problem umgangen werden kann.
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12 Kommentare zu Datenstau bei Elster
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Rettung ist möglich
Der ganzen Problematik (ELSTER, Privat-Kopie, Toll-Collect, Steuerverschwendung, etc.) ist wohl effektiv nur auf einem Wege beizukommen:
Die Verantwortlichen wrden in die Verantwortung genommen, d.h.:
1. Die politischen Entscheider haften für ihre Entscheidungen
2. Die Beamten und Angestellten im Öffentlichen Dienst haften für ihre Fehler
3. Die beauftragten Firmen haften für Mängel in der Leistungsausführung.
Dabei wären so "nette" Dinge wie
Pranger = für die Politker
Schandgeige = für die ÖD’ler
Fernseh-Meldung = für die Firmen
probate Mittel.
Erst wenn die Verantwortlichen am eigenen Leibe den angerichteten Schaden auch spüren, besteht die Chance, das sie daraus lernen und künftig verantwortungsvoller mit den ihnen anvertrauten Mitteln umgehen.
Straftatbestände wie Staatsveruntreuung oder Treuepflichtverletzung sind längst überfällig. Und damit sich gleich von Anfang richtig was tut, statten wir – das Volk = der Staat – die Rechnungshöfe endlich mit Befugnissen und Kompetenzen aus.
Pffffffiittttttt
Schade, gerade ist der schöne Traum als Seifenblase geplatzt…..
Dummes Volk – Dumme Abgeordnete – Dumme Gesetze!
Packt euch mal selber an der Nase!
Windows? Peinlich.
MMmhh…. Es ist schon peinlich – warum werden Unternehmen gezwungen, Windows zu verwenden, bzw. zu hoffen, dass es für ihre Plattform eine alternative Software gibt?
Ein Staat, der Monopole unterstützt, Privatkopien von CD’s etc. so gut wie verbietet, Emails abhört – haben wir eigentlich nur Flaschen in unserer Regierung? Und dann wundern sich noch alle, wenn die Bürger kleinere Parteien wählen, die zwar merkwürdige Ansichten haben, aber dafür nicht am Urheberrecht usw. rumfummeln?
AW: Windows? Peinlich.
…das eigentliche Problem ist weniger die zum jeweiligen Zeitpunkt aktuelle Regierung als vielmehr die Krake "Öffentlicher Dienst", die sich in Deutschland bis in die letzte Ecke frisst…
Armes Deutschland
Toll Collekt läßt grüßen!
Wo sind nur die indischen EDV Spezialisten?
Wie wäre es mit einer Versäumnis-Steuer?
AW: Armes Deutschland
Ist traurig, aber typisch! Die Konzeption der ganzen Geschichte dürfte wahrscheinlich einem Arbeitskreis Beschäftigter des Öffentlichen Dienst entsprungen sein, die eh´ keine Konsequenzen zu befürchten haben und weiterhin Freitags um 11.30 den Griffel fallenlassen. Weiter so. Es lebe die Banannrepublik Deutschland!
Datenstau bei Elster
Nicht nur Datenstau ein Problem, sondern wohl auch Druckprobleme?
Oder verstehe ich etwas nicht richtig?
siehe: https://www.elster.de/elfo_faq.php?faqid=f02&call=extern#f02
Elektronischer Fortschritt – mit enormen Sicherhetislücken
Bei der letzten Fortbildung haben wir Steuerberater uns mit dem Referenten der Finanzverwaltung unterhalten und mal laut gedacht, was passiert, wenn wirklich ein richtiger Angriff mit böser und krimineller Absicht gefahren wird…
Das brauchts gar nicht, wie so oft im Leben ist die Realität noch viel schlimmer…
Und die Verwaltung weiß doch, wieviele Voranmeldungen aus dem ganzen Bundesgebiet kommen, sie müßte eigentlich darauf vorbereitet gewesen sein.
Wetten, daß am 28. Februar, wenn ca. 30 Millionen Lohnsteuerbescheinigungen für 2004 genauso übermittelt werden müssen, der nächste GAU kommt?
Datenstau bei Elster?
Zuerst mal ist es ja schon etwas bescheuert, Unternehmen zu verpflichten, Ihre Erklärung elektronisch abzugeben! Wo doch jedes Kind inzwischen weiß, daß nichts, aber auch gar nichts, wirklich sicher ist.
Das die Elster-Version gleichzeitig nur für Windows-Rechner erhältlich ist, macht das ganze nur noch lächerlicher. Die armen Firmen, die auf Linux oder Macintosh arbeiten, müssen sich jetzt extra nur für Elster einen Windows-PC anschaffen? Aua, was für ein Schwachsinn! Entlastet man so Unternehmen? Darum geht es doch immer öfter in letzter Zeit.
Aber so ist das eben, wenn Verantwortliche keine Ahnung haben und dann auf die "Beratung" von Anbietern angewiesen sind. Wie sonst kann man sich so etwas erklären?!
Aber wenigstens der Name "Elster" ist gut gewählt, wenn auch nichts neues! Zumindest beim kleinen Mann "klaut" die Elster ja eifrig. Bei den Großkonzernen tut sie wohl eher noch was rein. ;-)
AW: Datenstau bei Elster?
Ganz richtig. Jetzt kann man nur noch hoffen das die Elsternester (FA) auch alle wissen das KEIN Säumniszuschlag erhoben wird. Das bleibt doch sicher wieder in den ach so überlasteten Kommunikationswegen hängen. Ein Sack voll "schwachmaten" spielt Verwaltung, wenn ich nicht selbst betroffen wäre würde ich das Schauspiel geniessen ;o}
elster
Die anfallende Datenmenge und damit die erforderlichen Server-Kapazitäten dürften wohl vorhersehbar gewesen sein, oberpeinlich also für die Eichel-Truppe.
Jedem Steuerpflichtigen wäre bei dessen technischen Problemen natürlich erbarmungslos ein Säumniszuschlag reingedrückt worden
AW: elster
Da waren wahrscheinlich dieselben Meister-IT-ler am Werk, die bei den Hartz IV-Überweisungen die Kontonummern rechtsbündig mit Nullen gefüllt haben. Oder die Chefprogrammierer von Toll(haus) Collect.