Anwalt: Risiken durch Open-Source-Einsatz übertrieben

GPL minimiere die Gefahren

Dem auf Open-Source-Software spezialisierten Anwalt Eben Moglen zufolge sind die Risiken beim Einsatz quelloffener Software durch die General Public License (GPL) minimiert. Die Wahrnehmung weiche von der Realität ab.

Viele quelloffene Softwareprojekte wie Linux sind von der GPL abgedeckt. Auf der Open Source Business Conference sagte der an der Columbia University Law School als Professor tätige Jurist, dass viele Bedenken in diesem Zusammenhang unangebracht seien. Deutliche Worte fand er zum US-Patentsystem. Es sei „Sünde und Unwert.“ Die Chancen einer Reformierung schätzt er aufgrund des Widerstandes von Besitzstandswahrern als gering ein.

Moglen ist der Chef-Syndikus der Free Software Foundation und aktiv in die Erstellung der GPL 3.0 involviert, die nächstes Jahr erscheinen soll. Auf der Konferenz sagte er, dass die Schöpfer der GPL mögliche Gefahren durch den Einsatz quelloffener Software vorhergesehen hätten. Da die Konditionen für Urheberrechte und Patente den Distributoren auferlegt werden, verringere sich das Risiko für die Endanwender deutlich.

Einen Tag vor den Ausführungen von Moglen hat der Versicherer Lloyds eine Zehn-Millionen-Dollar-Police vorgestellt. Sie soll Unternehmen vor Risiken schützen, die durch die Verletzung der GPL bei der Distribution von Software entstehen könnten. Moglen sieht darin einen Beleg dafür, dass die Risiken durch Open-Source inzwischen kalkulierbar geworden sind.

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