Rund 95 Prozent der Computerspiele auf dem deutschen Markt sind für Kinder und Jugendliche geeignet. Dies geht aus der Jahresbilanz der Unterhaltungssoftware Selbstontrolle (USK) hervor. Die Experten gaben fast 60 Prozent aller im Jahr 2005 in Deutschland veröffentlichten Computerspiele für Kinder unter 12 Jahren frei. Rund dreiviertel der Spiele für unter 12-Jährige durften sogar ohne Altersbeschränkung über den Ladentisch gehen. Nur 4,1 Prozent aller Computerspiele erhielten keine Jugendfreigabe. „Die Zahlen sind seit 11 Jahren konstant“, erklärt Klaus-Peter Gerstenberger, Leiter der USK. „Die Selbstkontrolle für Computerspiele funktioniert.“
Über 15.000 Computerspiele wurden seit 1994 bei der USK eingereicht. Seit drei Jahren ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Spiel vor seiner Veröffentlichung auf dem deutschen Markt geprüft werden muss. 2686 Titel nahmen die Experten im letzten Jahr unter die Lupe, rund 500 mehr als im Vorjahr. Vor allem die Anzahl der geprüften Konsolenspiele wuchs deutlich an. Im Genre-Vergleich lagen Spiele in der Tradition der Automatenspiele mit 556 eingereichten Titeln auf Platz eins.
Mit 363 Titeln drängte sich die gute alte Spielesammlung auf den zweiten Platz. Dies sei wohl auf Marketingstrategien zurückzuführen, erklärt Gerstenberger. Die Hersteller würden bereits veröffentlichte Spiele zusammenfassen und als Spielesammlung noch einmal auf den Markt bringen. Rückschlüsse auf das Spielverhalten könne man davon aber nicht ziehen. „Der Markt bewegt sich nun mal in Wellen,“ so Gerstenberger. Den dritten Platz sicherten sich Shooter- und Sportspiele. Rollenspiele lagen mit nur 66 eingereichten Titeln auf dem letzten Platz. „Traditionell sind Rollenspiele in Frankreich erfolgreicher“, berichtet der USK Chef. „In Deutschland sind dagegen Strategiespiele beliebter.“
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