Flashkartenleser für über 20 Formate sind nichts Ungewöhnliches mehr. Und die Situation droht sich zu verschlimmern: Neue, kleinere Formate sollen zu noch kompakteren Handys beitragen. Der Preisradar dieser Woche untersucht einige der neuen Formate, um zu klären, was sie bringen und auf welchen Typ man setzen kann.
Fast alle wirklich kleinen, heute gebräuchlichen Kartenformate stammen von der Multimedia-Card (MMC) ab. Selbst die Standard-Secure-Digital-Karten (SD) waren von Haus aus eine Weiterentwicklung dieses Formats, das hauptsächlich um einen Kopierschutz bereichert wurde.
Mit der schon nicht mehr neuen XD-Card haben auch Olympus und Fujifilm eine kompaktere Abwandlung des ursprünglichen Formats geschaffen. Sie kommt vor allem in den Kameras dieser beiden Hersteller zum Einsatz. Das verkleinerte Format war eine Pionierleistung, mit 20 mal 25 Millimetern Fläche ist die XD-Card aber die größte hier erwähnte Karte. Auch die Bauhöhe von 1,7 Millimetern wird von allen anderen Mini-Formaten unterboten. Hinzu kommt ein relativ hoher Preis von 21 Euro für ein 256-MByte-Medium.
Für Digitalkameras und Handhelds haben sich Medien wie MMC, SD und XD als ausreichend erwiesen. Im Hinblick auf Geräte wie UMTS-Mobiltelefone, die auf noch geringerem Raum Handy mit Videokonferenzfunktion und Kamera integrieren, reichen sie nicht mehr. Die Größe der Karten selbst spielt eine Rolle, aber vor allem sollen die Karten zuküftig mit einer geringeren Spannung auskommen, um weniger Strom zu verbrauchen und über den kleineren Akku wiederum Gewicht und Größe der Host-Geräte zu optimieren. So entstanden je zwei Nachfolgeprodukte für die SD- und für die MMC-Karten.
Die Mini-SD-Card ist mit 20 mal 21,5 Millimetern halb so groß wie eine gewöhnliche SD-Card – und dennoch das größere der neuen SD-Formate. Wie alle genannten Formate kann sie per Adapter auf das Urspungsformat gebracht, also in einem gewöhnlichen SD-Lesegerät verwendet werden. (Aber Achtung: Solche Konverter erhöhen die Ausfall- und Problem-Quote, speziell bei Verwendung von Dritthersteller-Kartenlesern.) Mini-SD-Karten sind relativ günstig (ab 17,80 Euro für 256 MByte) und als einziges der Mini-Formate bereits mit 2 GByte lieferbar. Die meisten Spezifikationen sehen übrigens Karten mit bis zu 8 GByte vor.
Eine noch kleinere Karte mit Secure-Digital-Kopierschutz wurde mit der Transflash geschaffen, die jetzt als Micro SD vermarktet wird. Die Größe beträgt nur noch 11 mal 15 Millimeter, und auch die Bauhöhe der Mini-SD-Karte (1,4 mm) wurde mit 1 mm unterboten. Micro-SD-Karten kommen vor allem in den Handys von Samsung und Motorola zum Einsatz. Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit von SD-Cards wird nicht im Standard spezifiziert, sondern je nach Karte angegeben. Dabei geben die Hersteller einen Multiplikator zur Normgeschwindigkeit von 150 KBit/s an. Die aktuell schnellsten SD-Karten erreichen 150x oder etwa 20 MBit/s. Kompaktkarten wie die hier diskutierten schaffen aber noch nicht so viel: Mini SD gibt es zum Beispiel mit 45x-, 60x- und 80x-Controller.
Die Micro-SD-Karte war zum Zeitpunkt ihrer Markteinführung vergangenes Jahr das kleinste verfügbare Flash-Medium. Sie ist es auch jetzt noch, wenn man nach Fläche oder Volumen geht: Ihr Konkurrent, die MMC Micro, misst 14 mal 12 mal 1,1 Millimeter. Der Unterschied ist allerdings minimal. Leider kann man die Medien nicht durch einander ersetzen, wie dies bei den ursprünglichen SD- und MMC-Karten der Fall war.
Für die MMC Micro spricht der im Vergleich zur Micro SD etwas niedrigere Preis (ab 19 Euro für ein 256-MByte-Medium). Dazu kommt eine hohe Lesegeschwindigkeit von 10 MByte/s. Die MMC Mobile gibt es allerdings bislang nur mit 256 MByte Kapazität – hinsichtlich des Speicherplatzes muss das junge Medium noch aufholen.
Mehr Speed, mehr Kapazität und einen günstigeren Preis bieten wiederum die MMC-Mobile- oder RS-MMC-Karte. Sie sind im Vergleich zur Micro-Variante natürlich größer, messen nämlich 18 mal 24 Millimeter bei der gleichen Höhe von 1,4 Millimetern. Bekannt wurde das Format durch das Handy Siemens S65, das diese Karten zum Standard-Medium machte. Bei RS-MMC-Karten gilt es zu beachten, dass es sie in Standard- und Dual-Voltage-Ausführung gibt. Die Dual-Voltage-Version kommt (wie die MMC Micro) mit einer Spannung von 1,8 oder 3,3 Volt zurecht. Manche aktuellen Handys wie das Nokia 6681 erfordern eine Dual-Voltage-Karte, und die Zahl solcher Geräte wird mit anspruchsvollen UTMS-Handys zunehmen.
Abseits von SD und MMC hat auch Sony eine kleine Variante seiner Memory-Stick-Speicherkarte entwickelt, die aber kaum verbreitet ist – und derzeit in der Größe von 256 MByte bei keinem gefundenen Anbieter lieferbar. Für die 512-MByte-Variante zahlt man um 65 Euro.
Leider wird man sich zukünftig nicht mehr von Fall zu Fall zwischen SD- und MMC-Karten entscheiden können – unterschiedliche Spezifikationen der kleinen Varianten werden jedes Gerät auf einen Kartentyp festlegen. Allerdings halten sich viele Hersteller noch offen, welchen Standard sie unterstützen werden.
Die XD-Card steckt als Speichermedium für Olympus-Kameras in einer Sackgasse. Auch für Sonys Memory Stick Micro gibt es noch kaum Host-Geräte. Wer eine Speicherkarte für mehrere Geräte sucht, also etwa für PDA, MP3-Player, Handy und Digicam, sollte eines der MMC- oder SD-Medien wählen. Durch die Dual-Voltage-Karten hat derzeit das MMC-Format leichte Vorteile gegenüber SD und wird in zahlreichen UMTS-Telefonen zum Einsatz kommen. Es ist derzeit auch etwas preisgünstiger. Der Kopierschutz der SD-Karten macht sie allerdings zum Medium Nummer eins, wenn kommerzielle Inhalte auf Speicherkarte bereitsgestellt werden sollen – etwa Karten für GPS-Systeme.
Die genannten Preise wurden am 20. Februar 2006 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt und verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. Versandkosten sind nicht enthalten.
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