IDF: Intel forscht an CPUs mit hunderten Kernen

"Problemstellungen bei Supercomputern sind auch für Heimanwender relevant"

Das am heutigen Dienstag in San Francisco beginnende Intel Developer Forum steht ganz im Zeichen der jüngsten Multi-Core-Entwicklungen im Prozessorenbereich. „Nur einmal innerhalb einer Generation gibt es eine Gelegenheit wie diese, Millionen von Menschen die Vorteile drastisch verbesserter Rechenleistung zur Verfügung stellen zu können“, meinte Justin Rattner, Chief Technology Officer von Intel.

Neben der Weiterentwicklung von Supercomputern mit hunderten gleichzeitig arbeitenden Prozessorkernen werden Vier- und Achtkern-Prozessoren bereits ab 2007 in Servern und in weiterer Folge auch in Heimcomputern Einzug halten.

„Mit dem noch vor 2000 eingeläuteten Paradigmenwechsel haben wir einen komplett anderen Weg beschritten“, erklärt Intel-Pressereferent Christian Anderka. „Zehn bis fünfzehn Jahre lang konzentrierte sich die Entwicklung ausschließlich auf die Steigerung der Taktfrequenz. Mit der Parallelverarbeitung von Prozessorenkernen öffnet sich nun ein neues Kapitel hinsichtlich der Leistungsverbesserung von Computern.“

„Problemstellungen bei Supercomputern sind auch für Heimanwender relevant“, ist Anderka überzeugt. So würden Entwicklungen und Lösungen einige Jahre später oftmals in normale PCs einfließen. Das Ziel liege dabei auf der Hand: Computer sollen intelligenter werden und ihre Anwender auch ohne deren ständigen Input unterstützend zur Seite stehen können.

Ein für Privatanwender relevantes Thema stellt die Dateiverwaltung und Desktopsuche dar. Neben einer Echtzeitlösung für die Desktop-Suche arbeiten die Technologieexperten derzeit an intelligenten Bildersuch-Funktionen. So sollen Computer zukünftig in der Lage sein, Bilder nicht nur nach Dateinamen, sondern nach bestimmten Merkmalen wie einer darauf vorkommenden Person zu sortieren.

Um zukünftigen Anforderungen von Hard- und Software-Entwicklungen gerecht zu werden, hat Intel am gestrigen Montag das neue Tera-Scale-Forschungsprogramm vorgestellt. Es umfasst die Teilnahme von hunderten Forschern weltweit, die mehr als 80 verschiedene Projekte in den Forschungs- und Entwicklungslaboratorien von Intel betreuen. Gemeinsam will man innerhalb des kommenden Jahrzehnts Plattformen entwickeln, auf denen Prozessoren mit mehreren zehn oder gar hunderten Prozessorkernen zum Einsatz kommen. Parallel dazu soll die Entwicklung von Multi-Threaded-Software und Werkzeugen zur Ausnutzung der neuen Technologie vorangetrieben werden.

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2 Kommentare zu IDF: Intel forscht an CPUs mit hunderten Kernen

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  • Am 9. März 2006 um 4:41 von chipchecker

    Keine Chance gegen Transmeta
    Alles schön und gut, aber wenn der neue Transmeta-Chip rauskommt, sehen Intel und AMD alt aus! Vor allem im Notebook-Bereich.

  • Am 8. März 2006 um 7:55 von Der Skeptiker

    Altes neu aufgewärmt
    So sagen sie:
    "Zehn bis fünfzehn Jahre lang konzentrierte sich die Entwicklung ausschließlich auf die Steigerung der Taktfrequenz. Mit der Parallelverarbeitung von Prozessorenkernen öffnet sich nun ein neues Kapitel hinsichtlich der Leistungsverbesserung von Computern."

    Tja, Intel, AMD und IBM müssen sich vorwerfen lassen, dass sie ausschließlich auf Taktfrequenz gesetzt haben. Das war schlicht falsch. Ansätze wie der Transputer wurden in den 90ern sträflich vernachlässigt.
    Vielleicht war die Rechenleistung auch noch nicht gefragt. Denn auch Cray und andere ‚Prallel-Verarbeiter‘ konnten sich nicht durchsetzen.
    Doch ein paar Jahre früher hätte man mit der Forschung schon anfangen dürfen. Schließlich gibt es Maschinen mit mehreren Prozessoren schon länger.
    Mir kommt es so vor, als ob man erst jetzt, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgelutscht sind, man sich erst um Neues kümmert.
    Weit vorausschauend ist das nicht. Der Aktienkurs zeigt ja auch, wie man bei Intel geschlafen hat.

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