Rund eine Billion Gigabyte an Daten wird sich bis 2010 auf der Erde anhäufen. Mit dieser Schätzung hat das Marktforschungsinstitut IDC am Dienstag vor zukünftigen Engpässen an Speicherplatz gewarnt. Obwohl die Kosten stetig im Sinken begriffen seien und der Einsatz neuer Festplattentechnologien für Speicherrekorde am laufenden Band sorgten, werde der verfügbare Speicherplatz im Jahr 2010 nur bei rund 600 Milliarden Gigabyte angesiedelt sein, glaubt IDC. Um das Problem der Datenexplosion in den Griff zu bekommen, schlagen die IDC-Analysten eine einfache wie effektive Vorgehensweise vor: Unwichtige Daten sollen gelöscht werden.
Für das abgelaufene Jahr 2006 war das Verhältnis zwischen produzierten Datenmengen und verfügbarem Speicher noch umgedreht. Zwar ist das Datenvolumen in den vergangenen drei Jahren von fünf auf 161 Milliarden Gigabyte (Exabyte) angewachsen, der 2006 verfügbare Speicher war mit 185 Exabyte aber theoretisch ausreichend. Den rasanten Anstieg der Datenmengen führen die Analysten auf eine Reihe von Faktoren zurück. Neben der flächendeckenden Verbreitung von hochauflösenden Digitalkameras und dem ungebremsten Anstieg von E-Mail-Daten und Webseiten sorgt vor allem der Einzug der IP-Telefonie für ungeahnte Datenmengen. Der Vorteil bei letzterem liegt allerdings darin, dass die für das Telefonieren verwendeten Daten nicht langfristig gespeichert werden müssen.
Um das Problem der langfristigen Datenarchivierung in den Griff zu bekommen, greifen Wissenschaftler und Entwickler mittlerweile sogar wieder auf Methoden zurück, die bereits als überholt angesehen wurden. So hat beispielsweise das Unternehmen Micro Archive Systems ein Langzeitarchivierungssystem entwickelt, das auf dem Einsatz von Mikrofilm basiert. Mit der Ablichtung von digitalen Dokumenten auf Mikrofilm soll den durch die technische Weiterentwicklung entstehenden Migrations- und Kompatibilitätsproblemen vorgebeugt werden.
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