Google, und Public Knowledge haben die US-Regierung aufgefordert, die aufgrund des Wechsels von Analog- auf Digital-TV frei werdenden Frequenzen für ein „offenes, allgemein zugängliches und finanzierbares Netzwerk“ zu nutzen.
Zur Debatte steht das 700 MHz-Band, das vor allem für die Mobilfunkanbieter sehr interessant ist; das aber auch für WLAN oder sogar Wimax nutzbar wäre. Die staatliche Kommunikationsbehörde FCC will das Frequenzband versteigern. Dies würde bedeuten, dass vermutlich alles unter den wenigen großen TK-Giganten aufgeteilt wird. „Auch Personen, die nicht die Finanzkraft haben, um hier mit zu bieten, müssen ins Spiel gebracht werden“, fordert Art Brodsky, Sprecher von Public Knowledge. Die Öffnung würde auch verhindern, dass die großen Unternehmen ihre ungebrauchten Frequenzen zu Wucherpreisen an Konkurrenten verkaufen, die es ihrerseits für zusätzliche Services einsetzen könnten.
Die TV-Frequenzen sind deshalb so begehrt, weil die Signale weiter reichen und leichter durch Wände gehen – alles Qualitäten und Quantitäten, die denen von Wireless Broadband-Netzwerken entsprechen. Um zu verhindern, dass nur einige wenige einflussreiche Unternehmen dieses wertvolle Spektrum für sich vereinnahmen, hat sich Google jetzt mit den anderen Unternehmen und Gruppen zusammengeschlossen. „Wenn die FCC einfach dem Höchstbietenden das exklusive Recht gibt, verhindert sie Wettbewerb und Innovation auf dem Markt“, sagt die Safe-the-Internet-Lobby.
Eine Gruppe von 15 Unternehmern, geleitet von Virgin Mobile-USA-Mitbegründer Amol Sarva, treibt die Forderungen an die FCC sogar noch weiter. Ein Sechstel des Spektrums soll als Art „Sandkasten“ zur Verfügung gestellt werden. In diesem könnten kleinere Unternehmer und Erfinder ihre Ideen verwirklichen, ohne vorher eines der großen Telekommunikations-Unternehmen fragen zu müssen.
Doch die Telekommunikations-Giganten sind nicht der Meinung, dass hier eine Abweichung vom bisherigen Procedere der FCC erforderlich ist. „Der Markt wird die Verteilung des Spektrums von selbst regeln“, heißt es von deren Seite.
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