Canonical-Gründer Mark Shuttleworth fordert in seinem Blog, dass freie Open-Source-Software (FOSS) benutzerfreundlicher und attraktiver werden müsse. Das Unternehmen, das hinter der Linux-Distribution Ubuntu steht, sucht laut Shuttleworth aktuell Designer und Usability-Experten, die sich dieser Herausforderung stellen. Dabei sollen sie sich nicht nur Canonicals Projekten widmen, sondern auch bekannten Open-Source-Initiativen wie den Linux-Benutzeroberflächen Gnome und KDE zu einem Facelifting verhelfen.
Als Vorbild sieht Shuttleworth das Erfolgsrezept von Vorreitern im Web 2.0. Sie setzten auf visuell ansprechende Gestaltung, präsentierten möglichst hochwertige, ungewöhnliche Angebote und bänden User aktiv ein. „Wir brauchen die gleiche Unmittelbarkeit und Eleganz als Teil der freien Desktop-Erfahrung“, so der Canonical-Gründer. Dazu wolle sein Unternehmen einen entscheidenden Beitrag leisten. Das Canonical-Team soll sich neben Gnome und KDE auch mit anderen Komponenten befassen, darunter das X-Window-System und der Grafikstandard OpenGL.
Allerdings wird im FOSS-Bereich nicht unbedingt am gleichen Strang gezogen, was grafische User-Interfaces (GUIs) betrifft. Gnome, Firefox und OpenOffice nutzten drei verschiedene GUI-Toolkits, was eine nahtlose Integration schwierig mache, so Shuttleworth. Doch diese Heterogenität im FOSS-Bereich sei nicht nur ein Nachteil, sondern durchaus auch ein Vorteil: „Den Leuten steht es frei, innovativ zu arbeiten.“
Bereits im Juli auf der O’Reilly Open Source Convention hatte Shuttleworth das Ziel formuliert, „innerhalb von zwei Jahren ein Nutzererlebnis zu bieten, dass sich mit Apple messen kann“. Mit der Forderung nach mehr Benutzerfreundlichkeit und Attraktivität für Linux-Desktops ist Shuttleworth in der Industrie keineswegs allein. Erst Anfang August hatte Bob Sutor, IBM Vice President of Open Source and Standards, gefordert, dass sich Linux-GUIs weniger an Windows orientieren sollten, um optimale Benutzerfreundlichkeit zu erreichen.
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