Ab 2010 sollen so genannte Bürgerportale einen vertrauenswürdigeren Geschäftsverkehr im Internet ermöglichen. Die Bundesregierung hat jetzt einen Gesetzentwurf (PDF) dazu verabschiedet. Im Mittelpunkt der Bürgerportale steht künftig der Service „De-Mail“, der bereits seit November vergangenen Jahres diskutiert wird.
De-Mails sollen an der Domain-Endung „de-mail.de“ erkennbar sein. Als Ziel gibt die Regierung aus, De-Mail müsse so einfach zu bedienen wie E-Mail und dabei so zuverlässig, sicher und rechtsgültig sein wie die Papierpost. Dafür schaffe das Bundesministerium des Innern (BMI) die rechtlichen Grundlagen. Mit der zertifizierten Lösung ließen sich elektronische Nachrichten zuverlässig, vertraulich und fälschungssicher versenden und empfangen – innerhalb des Bürgerportals. Nachrichten und Dokumente würden verschlüsselt übermittelt und somit vor Veränderungen geschützt. Auch Behördenformulare und andere Verwaltungsunterlagen sollen sich sicher übertragen lassen. Die Identitäten von Absender und Empfänger seien dann eindeutig feststellbar.
Zu den eingesetzten Sicherheitsverfahren macht das BMI bisher nur spärliche Angaben: Alle Daten und Nachrichten, die der Nutzer zur Übertragung oder Speicherung an einen De-Dienst übergibt, würden unmittelbar vom De-Mail-Anbieter verschlüsselt und mit einer Art „Umschlag“ in Form einer Prüfsumme versehen, der Veränderungen verhindert. Um den Versand und die Zustellung einer De-Mail nachzuweisen, können Nutzer Bestätigungen anfordern, die elektronisch signiert sind.
De-Mail könnte also die oft mangelhafte Verschlüsselung durch die Provider ersetzen beziehungsweise durchsetzen. Für die Verbindung zwischen dem Anwender selbst und dem Provider, in diesem Fall dem Bürgerportal, sind „Verschlüsselungsverfahren wie das vom Online-Shopping bekannte SSL“ vorgesehen, das allerdings als längst nicht mehr sicher gilt.
In eine Pilotphase geht De-Mail im Sommer in Friedrichshafen. Das BMI und die Deutsche Telekom testen dort gemeinsam mit weiteren Unternehmen und Anwendern die abgesicherte Übertragung.
Zur Eröffnung eines Bürgerportal-Kontos muss jeder Bürger einen amtlichen Ausweis vorlegen. Zu den weiteren dort angebotenen Diensten gehört ein so genannter Daten-Safe, um wichtige Dokumente online abzulegen.
Die Bürgerportal-Dienste werden von privaten Anbietern umgesetzt. Unternehmen aus dem freien Markt können sich als Betreiber eines Bürgerportals akkreditieren. Dazu müssen sie ihre Zuverlässigkeit und Fachkunde nachweisen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überprüft die Anbieter regelmäßig.
Das Diagramm des BMI fokussiert De-Mail als Übertragungsverfahren zwischen Providern. Unklar ist vor allem, wie die Verbindung des Bürgers zum Bürgerportal authentifiziert und abgesichert werden soll (Bild: BMI). |
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13 Kommentare zu Bundesregierung beschließt De-Mail-Adressen
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DE-Mail nur für Deutschland
De-Mails sollen an der Domain-Endung "de-mail.de" erkennbar sein. Das bedeutet das Ihre jetzige Mailadresse dafür nicht geeignet ist und Sie als Nutzer demnach eine zweite Mailadresse für sichere Kommunikation verwenden müssen. Das bedeutet das Sie auch ständig in zwei „Briefkästen“ schauen müssen und das immer sehr zeitnah, können doch dringende Terminsachen im „verschlüsselten Briefkasten“ auf pünktliche Bearbeitung warten. Außerdem schließt diese auf den deutschen Mailbenutzer zugeschnittene sichere Lösung die Kommunikation mit internationalen Kommunikationsteilnehmern aus. Oder können Sie sich vorstellen, das Ihre Geschäftspartner in anderen EU-Ländern, in Osteuropa oder sogar in Übersee sich einer „de-mail.de-Domain“ anschließen? Das wird wohl auch nicht möglich sein, denn zur Eröffnung eines Bürgerportal-Kontos muss jeder Bürger einen amtlichen Ausweis vorlegen.
REGIFY-On.NET ist die bessere Lösung.
De-Mail
Wetten, dass der Schäuble schon den Schlüssel in der Tasche hat???
zweckfrei
gibts doch schon, sag ich da nur. Mit dem PGP (Pretty Good Privacy) kann jeder seine mails verschlüsseln und einen für dich gesicherten Mailverkehr haben.
Also wozu ein Bürgerportal? – Zweckfrei…
AW: zweckfrei
bitte – linux soll auch schon seit hundert jahren besser sein als windows, setzt sich privat aber nicht durch, weil der anwender zur bedienung denken muss. ebenso ist das mit PGP, das gibts auch schon lange und offensichtlich niemand wills haben.
AW: AW: zweckfrei
Beser oder nicht – spielt keine Rolle. Sicherer aber auf jeden Fall. Und das gilt für beides. Linux sowie PGP bzw. GnuPG.
Aber das habt Ihr davon wenn Ihr Leute wählt die keine Ahnung haben.
ich lach mich weg
Das hat was von
"Ich bin zu blöd um einen Virus zu schreiben deshalb bitte icg Sie folgende Dateien aus Ihrem System zu löschen"
Leider wird das wohl genau so enden wie mit der Elster-Software.Als Gewerbetreibender wird mann ja schon fast mit Gewalt dazu gezwungen seine Steuervoranmeldung per Elster zu versenden. Man wird gezwungen werden, diese Anwendungen zu installieren weil man sonst bstimmte Amtlich notwendige Dinge nicht tun kann.
STASI 2.0 ist leider kein Hirngespinnst mehr
DE-Mail
Abkassieren und nicht mehr!
Ha , Ha , ha , da mache ich nie mit !
Damit die noch mehr Datenhandel betreiben können , noch mehr die Bürger ausspionieren und auschnüffeln können ???
Da lasse ich meine Finger und meinen Computer weg , dann kann ich ja gleich ALLES auf die Straße werfen oder dem Schnüffler Schäuble direkt schicken !!!
Die Regierungs-Mafia schämt sich doch vor gar nichts mehr ! Weg mit der Regierung und das schnell !!!
De-Mail-Adressen
Wo zu !
Herr Schäuble braucht ein Einfallstor …
… für seinen Bundestrojaner.
Sicherheit von der Regierung: die schützt nicht einmal die Fingerabdrücke im Pass/Perso.
Wer will die noch
Nach den ganzen Bundestrojaner/ Onlinedurchssuchungs HickHack werden sich auch alle Bundesbürger darum reissen. Wenn man sich die Adresse nicht holt fällt man wahrscheinlich direkt unter Generalverdacht und hat das SEK und den Richter direkt vor der Tür. Willkommen beim Pluendermeister, Amen
–
Sehr gut. Machen.
Sinnvoller Beitrag auch zum Konjunkturpaket
Voraussetzung: Alle Implementationen sollten unter freier Lizenz (GPL oder BSD) veröffentlicht werden (OpenSource). Nur so ist per Peer Review sichergestellt, dass keine Backdoor eingebaut wird – und dass die investierten Millionen nachhaltig genutzt werden können.