MySQL-Gründer Widenius verlässt Sun

Open-Source-Pionier kritisiert Weiterentwicklung von MySQL Server

Michael „Monty“ Widenius, der ursprüngliche Entwickler der Datenbank MySQL und Gründer des Unternehmens MySQL AB, hat in seinem Blog bekannt gegeben, dass er Sun Microsystems verlassen und die neue Firma Monty Program Ab gegründet habe.

Die Entscheidung sei nach langen Gesprächen über seine weitere Karriere gefallen. Auslöser für die Überlegungen, Sun zu verlassen, sei das nach Ansicht von Widenius verpfuschte Release 5.1 von MySQL im August 2008 gewesen: „Der Hauptgrund für meinen Abschied war, dass ich nicht damit zufrieden bin, welchen Weg die Weiterentwicklung des MySQL Server genommen hat“. Widenius hätte sich deutlich schneller als Sun eine „echte offene Entwicklungsumgebung gewünscht, die externe Mitarbeit ermutigt hätte und ohne Veränderungen am Source Code ausgekommen wäre“.

Nach dem ersten Zerwürfnis im Sommer einigten sich das Sun-Management und Widenius zunächst auf einen Übergangszeitraum von drei Monaten, aus dem schließlich sieben geworden sind. In dieser Zeit sollte er die MySQL-Entwicklung weiter unterstützen, bis eine passende Stelle an anderer Stelle bei Sun für ihn gefunden wäre.

Offenbar ist dies nicht gelungen, denn Widenius gründet jetzt seine eigene Firma Monty Program Ab. Sie soll sich mit dem Projekt „Maria“ beschäftigen, einer transaktionalen Storage-Engine für MySQL. Unklar ist noch, wie viele Mitarbeiter Widenius in seine eigene Firma mitnehmen kann und wie viele Kollegen des Teams bei Sun verbleiben. Trotz der Unstimmigkeiten zwischen ihm und Sun wies Widenius ausdrücklich darauf hin, dass er Sun nach wie vor für den bestmöglichen Käufer halte, den MySQL habe finden können.

Michael
MySQL-Gründer Michael Widenius hat sich nach langwierigen Gesprächen endgültig entschlossen, Sun Microsystems zu verlassen (Bild: ZDNet.com).

Themenseiten: Open Source, Software, Sun Microsystems

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