Umfrage: Twitter in Deutschland noch eine Randerscheinung

Drei Prozent der Internetnutzer lesen oder schreiben mindestens einmal pro Woche Twitter-Nachrichten. Sie stammen vor allem aus den Branchen EDV, Medien, Verlagswesen, Multimedia und Internet. Bezahlen würden für den Dienst sechs Prozent der aktiven Nutzer.

Der Nutzungsgrad von Mikroblogs ist im deutschsprachigen Internet noch gering, so das Ergebnis einer Umfrage von Fittkau & Maaß im April und Mai unter über 121.000 deutschsprachigen Internet-Nutzern. Demnach lesen oder schreiben nur drei Prozent der Nutzer mindestens einmal pro Woche solche Nachrichten. Weitere drei Prozent tun dies einmal pro Monat.

Wikis nutzen dagegen rund zwei Drittel der Nutzer wenigstens einmal pro Monat, in Social Networks wie StudiVZ oder Facebook sind 40 Prozent mindestens einmal pro Monat unterwegs. Foto- sowie Video-Communities, Weblogs und Frage-Antwort-Portale erreichen alle über 20 Prozent monatliche Nutzer.

„Unter den berufstätigen Mikro-Bloggern arbeiten überproportional viele in den Branchen EDV, Medien, Verlagswesen sowie Multimedia und Internet. Jeder dritte Mikroblogger ist in einer dieser Branchen berufstätig. In der Gesamtnutzerschaft ist es nicht einmal jeder achte“, sagt Susanne Fittkau von Fittkau & Maaß. Die Marktforscherin wertet die auffällige Branchenverteilung als Hinweis darauf, dass das Twittern eine ganz bestimmte Zielgruppe anspricht, aber zum heutigen Zeitpunkt keinen Kommunikationsweg für die breite Masse der Internetnutzer darstellt.

Das Profil der Twitter-Nutzer sieht laut den Umfragedaten folgendermaßen aus: Fast zwei Drittel sind jünger als 40 Jahre. Sie fallen durch eine ausgesprochen hohe Computer- sowie Web-2.0-Affinität auf: Beispielsweise sind Twitterer zum Teil doppelt so oft Nutzer von Weblogs oder Social Networks wie der Durchschnitt der Internetnutzer.

Außerdem seien die meisten Mikroblogger wesentlich trendorientierter und kommunikativer als der Durchschnitt. Rund 40 Prozent von ihnen geben an, dass sie „Produktneuheiten meist sehr früh“ kaufen. In der Gesamtnutzerschaft sind dies nur 20 Prozent. Und 30 Prozent der Twitter sagen von sich, dass sie gerne im Mittelpunkt stehen. Im Durchschnitt der Befragten sind es lediglich 17 Prozent. Die Zahlungsbereitschaft für Mikroblogging ist dagegen sogar bei den Web-2.0-Enthusiasten gering: Nur sechs Prozent der Twitter-Nutzer wären laut Umfrage bereit, für die Nutzung zu zahlen.

Laut Zahlen der Internetnutzerumfrage von Fittkau & Maaß ist Twitter in den Medien maßlos überschätzt: Zwar kennen über zwei Drittel den Mikroblogging-Dienst, genutzt wird er aber gerade einmal von gut drei Prozent wenigstens einmal pro Woche (Grafik: Fittkau & Maaß).
Laut Zahlen der Internetnutzerumfrage von Fittkau & Maaß ist Twitter in den Medien maßlos überschätzt: Zwar kennen über zwei Drittel den Mikroblogging-Dienst, genutzt wird er aber gerade einmal von gut drei Prozent wenigstens einmal pro Woche (Grafik: Fittkau & Maaß).

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