Mike Shaver, Vizepräsident Engineering bei Mozilla, hat Googles Chrome Frame kritisiert. Die Erweiterung für den Internet Explorer ist seiner Ansicht nach nicht dazu geeignet, Nutzern die Vorteile alternativer Browser wie Chrome, Safari, Firefox oder Opera näher zu bringen.
Das von Google entwickelte Browser-Plug-in ermöglicht die Ausführung der Chrome-Browser-Engine im Internet Explorer 6, 7 und 8. Es erweitert laut Google den Microsoft-Browser um HTML5-Funktionen, ermöglicht schnellere Ladezeiten und verbessert die JavaScript-Performance.
Chrome Frame schränke eine Vielzahl von Funktionen des Microsoft-Browsers ein, darunter den Privatsphäremodus und andere Sicherheitseinstellungen, Add-ons und Schnellinfos, schreibt Shaver in einem Blogeintrag. Darüber hinaus sei es vielen Nutzern des IE6 gar nicht möglich, Chrome Frame auszuführen, da sie nicht über die benötigten Benutzerrechte verfügten oder ihr Computer keine ausreichende Performance biete.
Zudem kritisiert Shaver, dass Chrome Frame durch einen speziellen HTML-Tag automatisch aktiviert wird. „Die Auswahl des Browsers wird an Entwickler einer Website delegiert. Das erschwert es dem Nutzer, das Sicherheitsmodell des Internets zu verstehen und das Verhalten seines Browsers nachzuvollziehen. Das ist ein Problem, das wir auch von anderen Plug-ins wie Flash, Silverlight und Java kennen und das sich nicht unter dem Deckmantel von HTML5 wiederholen sollte.“
Shaver schlägt stattdessen vor, dass Webentwickler, die Chrome Frame gezielt einsetzen wollen, den Nutzer darüber informieren, dass ihre Website damit am besten funktioniert, und ihm erklären, wie es sich installieren lässt. „Dadurch würde ein Anwender mehr über die Vorteile eines alternativen Browsers erfahren.“ Zudem ernte somit Google die Lorbeeren für die Performance seines Browsers und nicht Microsoft.
Google Wave ist eine der Websites, die Nutzern des Internet Explorers bei einem Besuch vorschlägt, das Browser-Plug-in Chrome Frame zu installieren (Bild: Google).
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