Dietmar Hopp wird heute 70 (Bild: Uwe Grün/kraichgaufoto.de).
Dietmar Hopp begeht heute seinen 70. Geburtstag. Hopp ist einer der fünf Gründer von SAP und war von 1988 bis 1998 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Er beeinflusste die deutsche IT-Branche nachhaltig. Seit seinem Ausstieg aus dem operativen Geschäft bei dem Konzern 2005 investiert Hopp in unterschiedliche Projekte in seiner Heimatregion Rhein-Neckar. Sein bekanntestes – aber bei weitem nicht einzigstes – finanzielles Engagement ist der Bundesligaverein TSG Hoffenheim 1899.
Hopp wurde 1940 in Heidelberg geboren. 1959 machte er im nahegelegenen Sinsheim sein Abitur und studierte nach dem Wehrdienst ab 1960 an der TU Karlsruhe Nachrichtentechnik. 1965 schloss er sein Studium als Diplom-Ingenieur ab. Anfang 1966 begann Hopp als Systemberater in der IBM-Niederlassung in Mannheim. Mit vier ehemaligen IBM-Kollegen – Hans-Werner Hector, Hasso Plattner, Klaus Tschira und Claus Wellenreuther gründete er 1972 die Firma „Systemanalyse und Programmentwicklung“. Aus ihr ging später die SAP AG hervor.
Das Unternehmen entwickelte anfangs lediglich Programme für Lohnabrechnung und Buchhaltung. Während die Mehrheit der Nutzer damals mit Lochkarten und Großrechnern arbeitete, hatten sich die fünf Deutschen die Entwicklung von Unternehmenssoftware auf die Fahnen geschrieben, mit der sich Daten in Echtzeit verarbeiten ließen. Daher sollte die Eingabe auch mit Tastatur und Bildschirm statt über den Umweg der Lochkarten erfolgen. Daher war auch bis 2003 ein „R“ im Produktnamen kennzeichnend für SAP-Produkte: Es stand für „Realtime“.
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Das erste Produkt, eine Software für die Finanzbuchhaltung, kam 1973 auf den Markt. Sie lief unter DOS auf IBM-Rechnern. Einer der ersten wichtigen Kunden für die junge Firma war die Reemtsma-Tochter Roth-Händle im badischen Lahr. Nur zum Vergleich: Andreas von Bechtolsheim, einer der vier Gründer von Sun Microsystems, und außer den SAP-Gründern der einzige Deutsche, der bisher mit Informationstechnologie richtig reich wurde, gewann damals gerade den Wettbewerb „Jugend forscht“.
1975 brachte SAP Software für die Automatisiserung von Abläufen in Einkauf, Bestandsführung und Rechnungsprüfung auf den Markt. Ab 1977 war Hopp gemeinsam mit Hasso Plattner Vorstandssprecher der SAP GmbH. Aus der anfänglichen Nähe zu IBM emanzipierte sich SAP in diesen Jahren. Teilweise ging das deutsche Unternehmen sogar in direkte Opposition zu dem US-Konzern. Zwar wurde 1979 mit dem Bau des ersten eigenen Rechenzentrums in Walldorf begonnen, dennoch hatte SAP noch 1985 erst hundert Mitarbeiter.
1988, im Jahr des Börsengangs, wurde Dietmar Hopp Vorstandsvorsitzender. Diesen Posten hatte er bis 1998 inne, als er Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde. Von diesem Amt zog er sich 2003 zurück, war aber noch bis im Mai 2005 Aufsichtsratsmitglied.
Bereits 1995 gründete der Manager die gemeinnützige Dietmar-Hopp-Stiftung. Sie hat eigenen Angaben zufolge inzwischen rund 250 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke ausgeschüttet. Sie engagiert sich vor allem in der Region Rhein-Neckar und investiert dort in den Jugendsport, Medizin, Bildung und Soziales. Auch bei seinen privaten Investitionen blieb Hopp seiner Heimatregion treu. Beispielsweise stieg er 1999 bei der Frankfurter Brauerei Henninger Bräu und 2003 beim insolventen Dienstleister Walter Marketing aus Ettlingen bei Karlsruhe ein.
Bundesweit bekannter als die Stiftung ist jedoch Hopps finanzielles Engagement im Sport. Er war früher aktiver Fußballspieler bei der TSG 1899 Hoffenheim. Mit seiner Unterstützung schaffte der Verein seit 1990 den Aufstieg aus der Kreisliga A in die Bundesliga. Dietmar Hopp ist Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Walldorf sowie Ehrenbürger von St. Leon-Rot. In dem Ort gründete er einen Golfclub, dessen Präsident er bis heute ist.
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