Google hat am Freitag in einem Blogeintrag eingeräumt, dass in den vergangenen vier Jahren bei weltweiten Street-View-Fahrten auch Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen gesammelt und gespeichert wurden. Bisher hatte das Unternehmen erklärt, die Scanner in den Street-View-Fahrzeugen hätten nur öffentlich zugängliche Informationen wie SSIDs und MAC-Adressen erfasst.
„Es ist jetzt klar geworden, dass wir irrtümlicherweise auch Daten von offenen WLAN-Netzen gesammelt haben, auch wenn wir die Daten niemals für ein Google-Produkt verwendet haben“, schreibt Alan Eustace, Senior Vice President für Engineering und Research. Die Datenmenge umfasse 600 GByte aus mehr als 30 Ländern. Es seien auch immer nur Fragmente von übertragenen Daten aufgezeichnet worden, während ein Fahrzeug an einem ungesicherten WLAN vorbeigefahren sei.
Nach Unternehmensangaben kam der Code, der die Datensammlung ermöglicht, versehentlich für Street View zum Einsatz. Ursprünglich sei die Software 2006 für ein experimentelles WLAN-Projekt entwickelt worden. Die Street-View-Ingenieure hätten den Code weiterverwendet, ohne zu wissen, dass er in der Lage sei, von ungesicherten WLAN-Netzen übertragene Daten aufzuzeichnen.
„Sobald wir den Fehler bemerkt haben, haben wir unsere Street-View-Flotte angehalten und die Daten in unserem Netzwerk separiert“, heißt es weiter in dem Blogeintrag. „Wir wollen die Informationen so schnell wie möglich löschen“. Man trete nun in Kontakt zu Aufsichtsbehörden in den einzelnen Ländern, um Absprachen über eine Löschung zu treffen.
Der Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Peter Schaar, teilte am Samstag in seinem Blog mit, dass Google der Fehler nach detaillierten Fragen des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar aufgefallen sei. „Es wurden Milliarden Datensätze unwillentlich erfasst, ohne dass dies irgendjemandem in dem Unternehmen aufgefallen wäre, auch nicht den Google-internen Datenschützern“, so Schaar. Googles Begründung unterstreiche, dass der Suchanbieter nicht nur bei der Erfindung neuer Dienste kreativ sei, sondern auch im Umgang mit unbequemen Fragen.
Er forderte Google auf, sich endlich einer Prüfung durch unabhängige Datenschutzbehörden zu stellen. „Nur so wird sich klären lassen, ob es sich um die systematische Verletzung des Datenschutzes oder eben nur um eine kleine Fahrlässigkeit gehandelt hat“, erklärte Schaar.
Ende April hatte Schaar über eine andere europäische Datenschutzbehörde erfahren, dass Googles Street-View-Fahrzeuge auch mit einem Scanner für WLAN-Netze ausgestattet sind. Caspar bezeichnete das Vorgehen des Suchanbieters damals als „nicht akzeptabel“. Die WLAN-Scanner seien zu keinem Zeitpunkt Gegenstand der über Street View geführten Gespräche gewesen.
Google hat nicht nur 360-Grad-Ansichten für Street View aufgenommen, sondern auch Daten aus offenen WLAN-Netzen gesammelt (Bild: ZDNet).
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8 Kommentare zu Google räumt weltweite WLAN-Datensammlung bei Street-View-Fahrten ein
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Polemik um Streetview-Aufnahmen in Deutschland
Als Resident in Spanien habe ich, nach den hier durchgeführten Besuchen und Photoaufnahmen von Google, schon recht viel persönlichen Nutzen aus den existierenden Panorama-Photos der von mir gesuchten geografischen Objekte ziehen können. Danke, Google !
Auch konnte, und kann ich immer noch, mein Haus und mein Auto vor dem Haus auffinden, solange Google keinen neuen Besuch unternimmt, wo sich wohl viele Daten ändern werden, aktualisiert werden. Dies würde ich begrüssen !
Ich kann als Deutscher die Deutschen mit ihrer „dummen“ Polemik nicht begreifen. Was soll das ? In allen anderen Ländern stillschweigend akzeptiert, muss hier der „deutsche Quadratschädel“ wieder einmal hervorschauen. Kontrollieren, restringieren, verbieten – deutsche Volkssport?
Polemik unserer Datenschützer
Es kann nicht die Aufgabe unserer Datenschützer sein Firmen anzuklagen die nichts strafbares tun.
Wenn hier jemand die Ohren langezogen werden sollte dann denjenigen die Ihr WLan nicht schützen. Und hier sollte auch der Ansatz für unsere Datenschützer sein, jeden Benutzer eines WLan zum Verschlüsseln zu zwingen.
Eine offenstehende Haustüre lädt zum Diebstahl ein und keine Versicherung kommt für den Schaden auf. Und genauso ist es mit offenen WLannetzen.
Wer diese Technik nicht beherrscht der muß sich halt wieder mit Kabel behelfen.
Wenn ich in München einen größeren Mietblock betrete und im mittleren Stock mein Notebook zur WLan-Suche auffordere, bekomme ich immer ein bis 5 ungesicherte WLan auf denen ich dann surfen kann. Solange hier der WLan-Betreiber nicht gezwungen wird zum verschlüsseln können auch andere Gruppen WLan scannen aber eventuell mit kriminellen Absichten.
AW: Polemik unserer Datenschützer
Auch wenn ein WLAN „offen“ ist wie eine Haustür,
wer ins Haus geht und dort einen Diebstahl begeht ist auch ein Räuber…
Wenn man Polemik anprangert sollte man andere Beispiele nehmen, zumindest wenn man sich mit falschen Wahrheiten aufplustern will.
AW: AW: Polemik unserer Datenschützer
Nein, nein, nein: ein Räuber ist er auf keinen Fall … bestenfalls ein Dieb, wenn er denn was mitnimmt. Google hat ja nichts mitgenommen, nur kopiert … Stücklein aus E-mails, Web-Seiten, etc. von denen sowieso beim Versenden und Anschauen auf den verschiedensten Servern Kopien angefertigt werden. Das einzig Dumme ist, dass bei Google scheinbar nicht jedermann wusste, dass das geschieht.
AW: AW: Polemik unserer Datenschützer
"wer ins Haus geht und dort einen Diebstahl begeht ist auch ein Räuber"
Und was soll diese Aussage? Ging Google als Räuber ins Haus und hat was gestohlen?
Dies ist ja die Art von Polemik die ich nicht mag, weil einfache Gemüter genau dies rauslesen.
Und die Übertreibung Räuber ist ja noch schlimmer als Polemik:
Ein Räuber ist eine Person, die einen Raub begeht oder begangen hat. Im juristischen Sprachgebrauch wendet der Räuber im Unterschied zum Dieb Gewalt an oder droht diese an."
AW: AW: AW: Polemik unserer Datenschützer
Polemik? Google Bashing?
Zwischen der Anmeldung in einem (ungeschützten) WLAN und dem Mitlesen von Daten ist nicht nur technisch ein riesiger Unterschied. Mein iPhone erkennt auch WLANs und kann sie auch nutzen. Das Mitlesen/speichern von Payload-Daten ist technisch ein ganz anderer Ansatz und kann nur schwerlich "versehentlich" passieren ….
AW: Polemik unserer Datenschützer
Klar Mensch, ist doch total in Ordnung, wenn eine der weltgrößten Softwarefirmen systematisch Daten einsammelt, die sie nix angehen. Mach ich auch immer bei unseren Nachbarn, wenn bei denen der Briefkasten offen steht. Find ich auch voll normal, wenn andere Leute sich vor meinem Fenster aufbauen und mich beim Frühstück beobachten. Ist ja meine Schuld, wo ich die Gardinen nicht zugemacht habe.
Schon klar, dass manche Leute reichlich sorglos mit ihren Informationen umgehen. Aber Meinungen gibt’s …
AW: AW: Polemik unserer Datenschützer
Die vermeintlich von dir getroffene Person geht aber eben nicht so sorglos mit ihren Informationen um, sondern kritisiert genau das bei den jetzigen „Pannenopfern“!
Damit fällt dein Beitrag gleichzeitig unter die ebenfalls kritisierte Polemik.
Aber einen ironisch-humoristischen Anteil hatte er ja.