Die Europäische Union hat Bedenken gegenüber der geplanten Übernahme von McAfee durch Intel. Das meldet das Wall Street Journal unter Berufung auf anonyme Quellen. Es schreibt, die interessierten sich für Intels Pläne, Sicherheitsfunktionen direkt in seine Chips einzubauen.
Dem Bericht zufolge hat Brüssel konkurrierende Anbieter von Sicherheitssoftware befragt, ob sie glaube, dass Intel McAfee-Produkten exklusiven Zugriff auf spezielle Chip-Funktionen geben könnte, damit sie effektiver arbeiten als die Anwendungen der Mitbewerber.
Die Bedenken der Wettbewerbsbehörde könnten zu Verzögerungen beim geplanten Zusammenschlusses der beiden Firmen führen, so das Wall Street Journal. Die EU werde bis zum 12. Januar entweder eine Entscheidung treffen oder eine detaillierte Prüfung einleiten.
Mitte Oktober war das Wall Street Journal noch davon ausgegangen, der Zusammenschluss von Intel und McAfee werde Ende 2010 oder im ersten Quartal 2011 erfolgen. Der Chiphersteller spricht nun von einem Abschluss der Transaktion in den ersten sechs Monaten des kommenden Jahres.
Intel hatte die Übernahme von McAfee für 7,68 Milliarden Dollar im August 2010 angekündigt. Der Chiphersteller will auf hardwarebasierte Sicherheitslösungen setzen. „McAfee ist der nächste Schritt in diese Richtung“, sagte Renée James, Senior Vice President von Intel, im August. Laut McAfee-CEO Dave DeWalt hat sich die Zahl von Angriffen aus dem Internet in den letzten Jahren drastisch erhöht.
Die EU und Intel hatten schon öfter Differenzen. Im Mai 2009 verhängte die Europäische Union nach einer Beschwerde von AMD ein Bußgeld von 1,06 Milliarden Euro gegen Intel wegen Verstößen gegen Wettbewerbsbestimmungen. Der Chiphersteller ging gegen die Entscheidung vor.
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