Die Polizei in Südkorea wirft Google vor, mit den bei Street-View-Fahrten gesammelten WLAN-Daten gegen Gesetze des Landes verstoßen zu haben. Wie die Associated Press mitteilt, will die Korean National Police Agency den Fall an die Staatsanwaltschaft weiterleiten, die dann über eine mögliche Klage entscheiden wird.
Der Suchanbieter soll zwischen Oktober 2009 und Mai 2010 bei der Anfertigung von Aufnahmen für Street View in Südkorea persönliche Daten aus ungeschützten WLAN-Netzen mitgeschnitten haben. Die Ermittlungen gegen Google laufen seit August 2010. Damals hatten Beamte die Büros von Google Korea durchsucht und Festplatten sowie Unterlagen beschlagnahmt.
Bei der Untersuchung der Festplatten stellte die südkoreanische Polizei Verstöße gegen zwei Gesetze fest. Eines betrifft den Datenschutz in Telekommunikationsnetzen, das andere dient dem Schutz von Informationen über physische Standorte, wie Reuters berichtet. Im Fall einer Anklage drohen Google Bußgelder von 50 Millionen Won (33.000 Euro) beziehungsweise 30 Millionen Won (20.000 Euro).
Google hat sich erneut für die Sammlung persönlicher Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen entschuldigt. „Wir haben wiederholt eingeräumt, dass das ein Fehler war, aber wir glauben, dass Google in Korea nichts Illegales getan hat“, heißt es in einer Pressemitteilung. Google arbeite weiter mit den zuständigen Behörden des Landes zusammen, um deren Fragen zu beantworten und auf Bedenken zu reagieren. Oberstes Ziel bleibe es, die gesammelten Daten in Absprache mit den Behörden zu löschen.
Auch in anderen Ländern laufen Ermittlungen wegen Googles WLAN-Schnüffeleien. Das Unternehmen beteuert stets seine Unschuld, da die Daten versehentlich und ohne sein Wissen mitgeschnitten worden seien.
Googles Street-View-Autos haben drahtlosen Netzwerk-Traffic mitgeschnitten – möglicherweise ist dies in etlichen Staaten illegal (Bild: Google).
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