Die Storage-Cloud S3 von Amazon Web Services (AWS) kann ab sofort auch komplette statische, beispielsweise HTML-basierte Websites speichern. Um solche Sites bei Amazon hosten zu lassen, müssen Kunden keine Instanz von EC2 mehr als virtuelle Maschine hinzubuchen.
Der Chief Technology Officer von AWS, Werner Vogels, schreibt dazu, der Großteil seines persönlichen Blogs „All Things Distributed“ sei nun im Simple Storage Service (S3) gespeichert, wodurch er „von der Größe und Skalierbarkeit von Amazon profitiert“. Dynamische Elemente, etwa Kommentare, eine lokale Suche oder Bearbeiten von Posts, würden aber noch von einer EC2-Instanz mit geringer Leistung abgewickelt.
Statische Websites werden vor der Auslieferung nicht erst von einem Server bearbeitet, können also keine kurzfristig manipulierten Inhalte enthalten. Vielmehr ähneln sie Word-Dokumenten – nur dass HTML (und nicht etwa DOC) das übliche Format ist, ergänzt vor allem um Bilder. Zusätzlich können S3-Nutzer aber auch HTML-Fehlerdokumente statt automatisch generierter XML-Fehlermeldungen verwenden. Bei Fehlern wie 404 (Seite nicht gefunden) und ähnlichen kann der Autor eine selbst gestaltete Seite zur Anzeige bringen.
Um den Dienst für eine statische Site zu nutzen, müssen Anwender allerdings die AWS-Konsole und das Software Development Kit von Amazon gut kennen, um Zugriffe zu reglementieren und die Parameter der Storage-„Buckets“ (wörtlich: Eimer) zu modifizieren, in denen sie ihre Seiten ablegen müssen. Reine HTML-Kenntnisse sind nicht ausreichend.
AWS hatte im Dezember letzten Jahres die maximale Größe einzelner Objekte in S3 von 5 GByte auf 5 TByte angehoben. Somit lassen sich riesige Datensätze in der Cloud ablegen. Statische Seiten werden dieses Limit sicher nicht erreichen.
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