Paypal hat das Konto der Aktivistengruppe „Courage to Resist“ wiederhergestellt, die den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning unterstützt (Bild: Bradley Manning Support Network).
Paypal hat die Sperre eines Kontos der Aktivistengruppe „Courage to Resist“ wieder aufgehoben, die den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning unterstützt. Nach Angaben des Unternehmens lag ein Verstoß gegen die Nutzungsregeln vor.
Vorwürfe, laut denen die Deaktivierung des Kontos im Zusammenhang mit Wikileaks steht, wies Paypal-Pressesprecher Anuj Nayar in einem Blogeintrag zurück. „Wir haben kürzlich das Paypal-Konto von Courage to Resist mit Einschränkungen belegt, da sie die in unseren Richtlinien genannte Anforderung, dass Non-Profit-Organisationen ein Bankkonto für ihr Paypal-Konto hinterlegen müssen, nicht erfüllten.“ Für die überwiegende Mehrheit der gemeinnützigen Organisationen sei dies kein Problem.
Das Bradley Manning Support Network, das mit Courage to Resist zusammenarbeitet, hatte zuvor in einer Pressemitteilung behauptet, Paypal würde das Konto nur dann freigeben, wenn es die Erlaubnis erhalte, Geld vom Konto der Gruppe abzuheben. „Unsere Buchhaltung untersagt einen direkten Zugriff durch Dritte. Außerdem vertrauen wir dem Unternehmen Paypal angesichts der Strafaktionen gegen Wikileaks nicht“, sagte Jeff Paterson, Project Director von Courage to Resist. Es gebe für Paypal zwar keine rechtliche Verpflichtung, mit seiner Organisation zusammenzuarbeiten, aber eine ethische. „Paypals Ausschluss legitimer gemeinnütziger Aktivitäten kommt einer moralischen Bankrotterklärung gleich.“
Paypal führt zu seiner Verteidigung an, dass es niemals ohne Zustimmung des Kontoinhabers Geld von einem Konto abhebe. Eine erneute Prüfung des Falls habe gezeigt, dass ausreichend Informationen über die Gruppe vorlägen und die Anforderungen zur Identifikation von Kunden erfüllt seien. „Das Paypal-Konto von Courage to Resist ist jetzt voll einsatzfähig.“
Der 23-jährige US-Soldat Bradley Manning soll verschiedene Unterlagen an Wikileaks weitergegeben haben. Dazu gehört ein Video eines Hubschrauber-Angriffs in Bagdad, die sogenannten Afghanistan– und Irak-Kriegstagebücher und auch die zahllosen Geheimdokumente von US-Diplomaten.
Der US-Justiz ist es Medienberichten zufolge bei ihren Ermittlungen bisher nicht gelungen, eine direkte Verbindung zwischen Wikileaks-Gründer Julian Assange und Manning nachzuweisen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass Wikileaks Dokumente von Manning erhalten hat.
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