Google hat intern mit Tests des mehrfach verschobenen Dienstes Google Music begonnen. Das berichten Quellen aus der Musikindustrie. Es ist im Silicon Valley üblich, dass erst einmal die eigenen Angestellten neue Services ausprobieren; der verbreitete Ausdruck dafür lautet „dog-fooding“ (Hundefütterung).
Vor zwei Wochen hatte ein Besucher des Kongresses XDA Developers behauptet, über Google Music gestolpert zu sein, nachdem er die Android-Version Honeycomb auf einem Smartphone installiert hatte. Quellen bestätigen jetzt, dass es sich tatsächlich um den Dienst gehandelt haben müsse. Die finale Version werde nicht viel anders als von dem Kongressbesucher beschrieben sein.
Den tatsächlichen Start hält den Quellen von ZDNet zufolge nur ein Faktor auf: Es fehlt immer noch an der Musik selbst. Google habe Vertretern der vier größten Labels vergangenes Jahr zugesagt, den Dienst bis Ende 2010 fertigzustellen. Anfang diesen Monats sollte es eine Präsentation auf der Konferenz South by Southwest geben. Die Verhandlungen dauerten aufgrund der Komplexität der Materie aber noch an.
Google benötigt von den Labels nicht einfach eine Lizenz, Songs übers Internet zu verkaufen, wie es die Labels schon von iTunes oder Amazon Music gewohnt sind. Google Music ist einer in einer Reihe von geplanten Musik-Streaming-Services. Der Kunde kauft das Recht an einem Song, der dann in seinem virtuellen Cloud-Schließfach liegt und den er beliebig oft auf beliebigen Endgeräten streamen (also anhören) kann.
Im Februar hatte sich der CEO von Motorola Mobility, Sanjay Jha, in einer Rede auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona verhaspelt und angekündigt, mit Android 3.0 (Honeycomb werde der Musikdienst starten. Inzwischen arbeitet auch Apple an einem cloudbasierten Musikdienst. iTunes-Anwender sollen künftig in der Lage sein, ihre Videos im Web zu speichern. Wahrscheinlich nutzt das Unternehmen dafür Technologien des im Dezember 2009 übernommenen und im Mai 2010 geschlossenen Musikdiensts Lala.
Google-CEO Eric Schmidt (Mitte) plant ein Konkurrenzangebot zu Apples iTunes. Das Bild zeigt ihn im Dezember 2009 mit Doug Morris (links), CEO der Universal Music Group, und Rolf Schmidt-Holtz, Chef von Sony Music (Foto: Greg Sandoval, News.com).
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